Mittwoch, 5. Dezember 2012

Tag 1
Holz
Wir sind im Modul "Holz" gestartet und befinden uns in den Räumlichkeiten des Schreinerausbildungszentrum in Rothenburg. Die Kursleiterin ist die Bildhauerin Vera Isabella Renggli, wir haben sie bereits im Sommer in der Landart-Woche kennengelernt.

Unser Thema:
Kugel - aus eckig wird rund
Jeder Teilnehmer gestaltet eine Skulptur zum Thema

Zu Beginn setzen wir uns zeichnerisch mit der Kugel auseinander.
Form, Oberfläche, Raum

Veränderungen an der Grundform

Im Plenum erstellen wir ein Mind Map zu den Begriffen Holz, Skulptur, Bildhauen




Skulptur
Die BezeichnungSkulptur (lat. sculptura, sculpere "schnitzen", "meisseln", "bilden")steht einerseits für eine bestimmte Gattung der Bildhauerei, andererseits für ein dreidimensionales Kunstwerk, welches sich durch sein festes Material und die Bearbeitungsweise im substraktiven verfahren auszeichnet. Das heisst das feste Material (z.B. Holz, Stein) wird abgetragen, ausgestochen, ausgehöhlt. Eine Skulptur ist nicht zu verwechseln mit einer Plastik, die im additiven Verfahren, das heisst durch das Hinzufügen von Material entsteht.
(aus Wikipedia)


Holz
Das dreidimensionale Gestalten mit Holz ist eine Prozessarbeit. Eine Arbeit kann sich während dem Arbeiten verändern, weiterentwickeln und sich neu formen.
Die Holzbearbeitung ist eine sinnliche, körperliche Erfahrung. Ein gutes Auge, räumliches Vorstellungsvermögen und kreative Ideen sind von grosser Bedeutung.
Das Arbeiten mit Holz erfordert Umsetzungskraft, ein Stück Mut und körperliches Engagement. Es fördert auch unsere Flexibiltät und spontanität, denn es ist ein lebendiges Material, welches sich auch im gefällten Zustand laufend verändert, sich bewegt, arbeitet, schwindet, quillt, reisst, verrottet usw.
Das Material Holz bezw. der Baum weist viele Gemeinsamkeiten mit dem menschlichen Körper auf. Wie auch unser Körper verschiedene Schichten hat (Flüssigkeit, Organe, Knochen, Muskelschichten, Haut) so hat auch der Baum, das Holz verschiedenen Schichten (Kern, Kernholz, Jahrringe, Splintholz, Rinde, Borke)
Sogar das Aussehen eines Baumes mit den Wurzeln, dem Stamm, der Krone und den Ästen ähnelt dem eines Menschen.
Der Baum besteht aus einem grossen Teil aus Wasser, er ist ein lebendiger Körper. Er passt sich auch im geschnittenen Zustand seiner Umgebung an, nimmt Flüssigkeit auf und gibt sie ab.
Wir Menschen stehen in direktem Kontakt mit den Bäumen. Ohne Baum kein menschliches Leben.
(aus dem Skript von Vera Renggli)

Wir fahren nun fort mit unserer Kugel. Es geht darum mit Plastillin aufbauend eine Kugel zu bilden.



Auf eine kleine weisse Kugel lege ich stückweise grünes Material und erhalte so wieder eine Kugel

Auch hier ist deutlich der Aufbau sichtbar

Aus vielen kleinen Kugeln entsteht eine grosse Kugel


Unterschiedliche Oberflächenbearbeitung

Als Nächstes nun die praktische Arbeit. Zuerst stellt Vera uns das Werkzeug vor.
Verschiedene Meissel (gerade, gewölbt, stark gewölbt, v-förmig in allen Grössen)

div. andere Materialien

verschiedenen Klöppel

Holzstücke zum Probearbeiten.



Die Werkbank. Sie erlaubt mir das Befestigen des Holzstückes, damit es bearbeitet werden kann.

Die Bank selber ist mit einem Teppichrest vor Beschädigung geschützt. Die beiden Eisenstangen werden platziert und das Holz eingespannt.

Erste Versuche am Holz. Die richtige Handhabung des Meissels und die Technik des Schlagens müssen erlernt werden. Wie fest soll oder muss der Meissel gehalten werden? Wie kann ich die Kraft beim Schlagen aus dem ganzen Körper nehmen und nicht nur aus der Hand oder dem Arm? Welcher Klöppel liegt mir am besten, der grosse schwere oder eher der kleinere?

Es sind deutlich unterschiedliche Härten bemerkbar, sogar bei derselben Holzsorte. Aber schlussendlich sind doch Höhlungen und Wölbungen sichtbar.
Und auch die Kraftanstrengung ist fühlbar! Da sind Muskelkater und Verspannungen beim naächsten Mal vorprogrammiert, dann wenn wir mit dem richtigen Werk anfangen werden.








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