Montag, 16. Dezember 2013

Modul Körper, Hülle, Bewegung Tag 4

Heute führt uns Gabrielle Schmid durch den Tag und durch die Zwischenräume.
Wir machen uns auf die Suche nach dem Dazwischen, zwischen Menschen, Objekten, Zuständen. Nach dem was da ist ohne eigentlich etwas zu sein. Nach den Räumen die sich zwischen dem Greifbaren, Sichtbaren, Messbaren befinden, selber jedoch leer, leere Räume, nichts sind. Aber geht es um Nichts?...

Nach einem spielerischem Experiment zur Einführung interpretieren wir frei über eine Auswahl an Bildern zum Thema. Was ist Zwischenraum und welche Gedanken und Interpretationen kommen uns dazu? die Zahnlücke, das Fischenetz, die Löcher im Käse, der Horizont, Beziehungen zwischen Menschen, das Bahngeleise, die Türe, der bekannte Lattenzaun...Richtig philosophisch wird das Gespräch.

Dazwischen ist: Verbindung, Beziehung, Grenze, Schwingung, Unterwegs, Durchlässigkeit, Trennen, verboene Zone, Horizont, Lücke, schwer zu fassen, Zwischenstation, Kommunikation, Untereilen, Diesseits/Jenseits, unsicher, macht Angst, zwischen vertraut/neu, Gegensätze, das Drumherum, pause, Reise, Freiheit, macht neugierig, ist spannend, warten, Distanz, Schlafen, gestalteter Zwischenraum, "ich bin einfach", andere Welt, Selbstbewussein, Fenster...

Ausgerüstet mit Kamera oder Skizzenblock machen wir uns draussen auf die Suchen nach Zwischeräumen. Hier ein paar Beispiele:



Die Aufgabe besteht nun darin, ein Thema auszuwählen und es gestalterisch umzusetzen.



Ich entscheide mich zum Weiterarbeiten für dieses Bild. Es zeigt einen Raum der entstanden ist durch das Aufhängen eines Lichtervorhanges vor eine Fensterfront.
Es ist ein Raum, der nur während einer bestimmten Zeit vorhanden ist. Er ist gut sichtbar jetzt am Tag, verändert aber die Wahrnehmung der umgebenden Räume bei Dunkelheit.
- Der Zwischenraum ist kaum sichtbar wenn im Innern des Gebäudes dunkel ist und die Lichterkette nicht brennt.
- Der Innenraum wirkt grösser wenn die Lichterkette brennt
Gestalterisch umgesetzt habe ich dies ganz simpel mit einer Glasplatte und zwei Lichtquellen, die ich unterschiedlich platziert und ein- oder ausgeschaltet habe.

Bei der Auswertung ist die Vorgehensweise, der Prozess bis das Endresultat entstanden ist.
Was hilft uns, eine Lösung zu finden und was hindert uns?
Wir sind also wieder beim Thema Prozess.
Ein kreativer Prozess ist dann notwendig, wenn wir für eine neue Fragestellung (ein Alltagsproblem, eine gestalterische Aufgabe, die Bewältigung einer neuen Situation) eine bis dahin unbekannte Lösung finden müssen.

Die Phase der Ideenfindung beinhaltet diejenigen Schritte die notwendig sind, um ein Problem kreativ zu lösen. Die Phase der Ideenfindung umfasst die breite Suche nach Lösungen. Offen, unsystematisch und experimentierfreudig generieren wir eine Fülle und Vielfalt von neuen Ideen. In der Phase der Ideenauswahl reduzierne wir die Ideenfülle, in dem wir bewerten und auswählen, sortieren, ausprobieren und anpassen. 
Veränderungsprozess
Veränderungen können wir als Phase des Übergangs von einer bestehenden Situation ein ein neue, noch nicht bekannte Situation betrachten. Diese bewegte Phase erleben wir oft als verunsichernd, weil die Sicherheit des Alten nicht mehr da ist und gleichzeitig Anhaltspunkte im Neuen noch fehlen. Zugleich ist dies eine schöpferische Phase, denn das Nicht-mehr und Noch-nicht bedeutet auch Freiheit und birgt ein reiches Potential an Möglichkeiten in sich. 
Wir bewegen uns in diesem Prozess von einem (Problem-)Erkundungsraum durch einen Raum aller Möglichkeiten hin zu einem Gestaltungsraum.
(Skript Gabrielle Schmid)

Weiteres zum Thema:
http://jkriz.de/jk-med.htm
Maria Reinecke: Zwischenräume / Die verborgenen Schauplätze der Wirklichkeit
http://www.zwischenraeume-leben.blogspot.de/


Mittwoch, 20. November 2013

Modul Körper, Hülle, Bewegung Tag 3

Der erste Teil des Tages verbringen wir mit einer Gruppenarbeit: "Great Egg Drop". Es geht darum, eine Eiermaschine herzustellen.
Material: 1 rohes Ei, 10 Ballone, Klebeband ab Rolle.

Es soll ein Gebilde entstehen, das unbeschadet einen Fall im Treppenhaus über mehrere Stockwerke unbeschadet übersteht.
Es entstehen zwei optisch wohl verschiedene Maschinen, die sich in Funktionalikät jedoch kaum unterscheiden; in beiden übersteht das Ei den Fall unbeschadet, aber beide fliegen nicht senkrecht in die Tiefe.

Für diese Übung können verschiedene Varianten benutzt werden. Sie kann als Methode "just for fun" eingesetzt werden oder zur Teambildung oder Kennenlernen zu Beginn eines Kurses.






Der Hauptteil des heutigen Tages ist das "bewegte Bild"
Es geht um den Prozess, der auch als Verlauf, eine Entwicklung oder ganz allgemein als ein System von Bewegungen bezeichnet wird. (auch Hergang, Fortgang, Ablauf, Vorgang)
Aufgabe:
- In Einzelarbeit einen skizzenhaften bildhaften Prozessverlauf zum Thema Entwicklung erarbeiten. 
- Erste Gedanken in Skizzen umsetzen, ev. Reduktion (Drehbuch)
- Bilder fotografieren, ev. bearbeiten und in eine Animationssequenz umsetzen.
 (Stop Motion Technik)

Eigentlich finde ich die Aufgabe sehr spannend, allerdings mache ich wohl ziemlich alles falsch und der Erfolg bleibt so auch auf der Strecke.
- Wie schon gehabt, ist bereits die Geschichte zu komplex.
Apfelbaum - einzelne Blüte - Biene bestäubt - Apfel reift heran - wird gepflückt - gegessen - Gehäuse vermodert am Boden.
- Die Idee, den Hintergrund also das Szenenbild weiss auf schwarzem Papier zu zeichnen ist soweit gut. Nur ist zeichnen nicht gerade meine Stärke...und ausradieren geht nicht....
- einige Objekte fertige ich mit Modelliermasse an und bemale sie mit Acrylfarbe. Das mache ich gerne und gelingt auch gut, entspricht aber nicht der Idee vom Reduzieren.


- Die Zuhilfenahme eines Stativs ist notwenig, um bei jedem Foto den selben Abstand bezw Ausschnitt zu erhalten. Da ich auch mit der Zoomfunktion arbeite - auch wieder eine zusätzliche Schwierigkeit - gelingt mir das nicht immer ganz sauber.
- Nachträgliches Einfügen oder Verschieben von Bildern ist irgendwie nicht möglich, wir haben sehr! lange erfolglos alle Varianten ausprobiert.
- es bleiben zwei Optionen: ich arbeite so gut es geht weiter mit fehlenden Bildern bezw Ruckeln im Film oder ich wiederhole alles nochmals.
Da sich inzwischen die  Lichtverhältnisse verändert haben, das "Bühnenbild" neu gezeichnet werden müsste und die Zeit auch knapp wird, bleibt nur das Weitermachen mit dem was ich bis jetzt habe.
-


Nun sind alle Bilder von der Kamera auf den PC kopiert. Jetzt wird entweder mit iMovie oder Movie Maker der Film erstellt.
Da ich dieses Programm noch nie verwendet habe, bin ich auch hier auf Hilfe angewiesen. Schlussendlich habe ich eine kurze Filmsequenz, sehr! kurz und ruckelnd, aber die Absicht ist nachvollziehbar.
Trotzdem bin ich frustriert am Ende des Tages, teilsüber meine Unfähigkeit und Langsamkeit, teils auch über die Aufgabenstellung. Für mich war es zu viel Neues, zu komplex und zuweing Zeit. Ich brauche immer Zeit zum ausprobieren und üben und das hatte heute keinen Platz. Allerdings hat es auch fertige tolle Filme gegeben von andern, also war die Übung machbar. Einige aus der Klasse haben aber auch die Nachbereitung zuhause gemacht oder sind nicht richtig fertgi geworden wie ich.
Grundsätzlich finde ich es aber spannend und wer weiss, vielleicht brauche ich das ja irgendwann mal.












Mittwoch, 6. November 2013

Modul Körper, Hülle, Bewegung Tag 2

Wir starten diesen Tag mit diversen Inputs zum Wahrnehmung

Die Phänomenologie (altgriechisch: Sichtbares, Erscheinung, Lehre von) beschreibt eine Erscheinung, womit ein mit den Sinnen wahrnehmbares einzelnes Ereignis gemeint ist. Der Begriff geht auf das 18. Jh zurück. Die Vertreter dieser philosophischen Lehre lehen sen Ursprung der Erkenntnisgewinnung un unmittelbar gegebenen Erscheinungen, eben den Phänomenen. Diese können philosophische oder naturwissenschaftliche, literarische, künstlerische oder psychische Ansätze aufweisen.
Der Konstruktivismus
Die Grundidee, dass wir unsere Welt konstruieren, erscheint einfach, doch sie greift tief. Alles was wir für real erachten, ist sozial konstruiert. Oder, nichts ist real. solange Menschen nicht darin übereinstimmen, dass es real ist. In der didaktischen Theorie bedeutet Konstrutivismus, dass lernen ein aktiver, selbstgesteuerter, konstruktiver, situativer und sozialer Prozess bedeutet.

Aufgabe 1
In Kleingruppen betrachten wir ausgesuchte Objekte und beschreiben, analysierne, werten, diskutieren und deuten sie.  (alte Colaflaschen, Druckerpresse, Physalis)

Dabei machen wir die bewusste Erfahrung, dass Wahrnehmung ein Prozess ist, der in verschiedenen Stufen abläuft.
Nach Natalia Igl lässt sich Wahrnehmung in drei Stufen gliedern:
1. Sensorische Empfindung
2. Wahrnehmung im engeren Sinne
Klassifikation
Diese Prozesse laufen automatisch ab und sind eng miteinander verbunden.
Klassifikatioonen laufen während des ganzen Wahrnehmungsprozesses ab. Schemen und Erwartungen sowie Emotionen beeinflussen die Aufnahmebereitschaft einer Person gegenüber bestimmten Reizen (selektive Wahrnehmung) Wichtig ist auch der jewilige Kontext. Meist nehmen wir nur wahr, was für unser Handeln relevant ist. Andernfalls würden wir ständig von einer Flut von Reizen und Informationen überwältigt.

Aufgabe 2
In Kleingruppen sollen vorgegebene Begriffe in einer Inszenierung thematisch umgesetzt werden. Wir haben verschiedene Räumlichkeiten und Materialien zur Verfügung.
Meine Gruppe erhält den Begriff "Ende". Fast endlos diskutieren wir über den Begriff und wie dieser bildlich dargestellt werden kann. Sehr eng verwandt ist der Begriff "Ziel". Ein Ende kann auch der Anfang sein. Schlussendlich haben wir dann einfach angefangen und das Ende ist entstanden.


 Ein Weg, vorgegeben, mit Hindernissen.
Der Weg endet vor einem Spiegel. Es geht nicht weiter.

am Ende bleibt nur der Blick zurück.

Aufgabe 3
Schweigend durch die Installationen gehen und betrachten, deuten, interpretieren.
Suchen nach den Begriffen, Stichworte notieren und in Gedichtform bringen.

In einem gemeinsamen Rundgang tauschen wir die gemachten Beobachtungen und Vermutungen zu den Begriffen aus.
Beginn

 Wandel

Ich habe diesen Teil als sehr spannend, lehrreich und herausfordernd empfunden. Eröffnet irgendwie neue Dimensionen und weckt Neugierde auf weiteres. 
Zum Abschluss des Tagen besuchen wir im KKL die Ausstellung Houses von Thomas Schütte (*1954) deutscher Bildhauer und Zeichner. Neben seinen bekannten Skulpturen beschäftigt er sich seit Jahren mit Bauen im öffentlichem Raum. Ferienhaus für Terroristen, detailierte Modelle von "one man houses" und andere Gebäudemodelle auf Sockel erinnern eher an einen Architekten. Die Spannung zwischen Gross und Klein scheinen ein wichtiges Thema zu sein, ebenso Figur und Raum. 
Durch die Aufgabe, ein Objekt auszuwählen und mit Worten die Aussage zu beschreiben, bekommt der Besuch eine erweiterte Wahrnehmung. Und somit schliesst sich der Kreis des heutigen Tages zum Thema Wahrnehmung.



Montag, 28. Oktober 2013

Modul Körper, Hülle, Bewegung / Tag 1

Langsam beginnt sich der Kreis zu schliessen - Nach dem Modul Farbe und Form und den diversen technischen Modulen starten wir heute wieder bei Adrian Müller zu weiteren Arbeitstagen zum Thema Körper, Hülle, Bewegung. Zum grossen Teil mit dabei sein wird Gabrielle Schmid. (www.gabrielleschmid.ch)
Die Themen dieses Moduls werden nun eher abstrakt sein, auch die Vorausdokumentation bringt nicht viel Klarheit. Ich persönlich spüre aber, dass bei mir ein wichtiger Prozess in Gang gekommen ist und es an der Zeit ist mich vertieft mit der "Kunst- und Gestaltungstheorie" auseinander zu setzen.

In einem ersten Teil gilt es, häufige und wichtige Begriffe zu definieren, erklären und zu verstehen. Auch dies wird ein Prozess sein, da einiges wohl erst mir dem eigenen Erfahren richtige verstanden werden kann.
Hier eine Auswahl von zukünftig häufig benutzten Begriffen:

Objekt: Sache, Gegenstand
Subjekt: Objekt mit Eigenleben
Modell:Vereinfachte Ausschnitte der Wirklichkeit oder Möglichkeit. Je nach Blickwinkel entweder
             Vorbild, Abbild Entwurf oder Ersatz, aber auch Urbild, Muster und Form, Mass, Typ und
             Exemplar.
Performance: (Aktionskunst) häufig ortsgebunden, jederzeit. Grundelemente: Zeit (Bewegung),   
                       Raum, Körper des Künstlers oder Objekt und Beziehung zwischen Künstler und
                        Zuschauer. Authenzität, Erleben und Präsenz, kein Rollenspiel
Raum: Bestimmt durch Höhe, Breite, Tiefe. Raum ermöglicht allen materiellen Objekten eine
            Ausdehnung und Ausdruck. Im Raum spielen sich physikalische Vorgänge ab, ist eine Art
            Behälter für Materie, Zeit, Bewegung Emotion.
Inszenierung: Einrichten und öffentliche Zurschaustellung einesWerkes oder einer Sache.
                       Durch äussere Mittel kann die Intention ergänzt und die Wirkung des Werkes verstärkt
                       werden. (Licht, Raum, Farbe, Performance, Klang, Bilder ect.)
Intervention: Will in bestehende Zusammenhänge eingreifen. Sie findet in Innen. und Aussenräumen
                      statt und thematisiert gesellschftlich-soziale, kulturelle, funktionale, räumliche und
                      materielle Aspekte des Veränderten.Wird häufig ohne Auftrag und Genehmigung
                      realisiert.
Interaktion: Wechselseitiges aufeinander einwirken von Akteuren oder Systemen und ist eng
                    verknüpft mit den übergeordneten Begriffen Kommunikation, Handeln und "Arbeit".

Mit den Sinnen zum Sinn
Impulse für unterschiedliche Sinne regen zu einer veränderten oder feineren Wahrnehmung an.
Ziel:
-Sichtbarmachung und Öffnung individueller und gemeinsamer Realitätstunnel
-Sensibilisierung für die individuellen Modalitäten der Weltwahrnehmung
-Aufhebung mentaler Blockierungen
-Vernetzung mit inneren Welten als Grundlage zur aktiven Gestaltung der äusseren Welt

Auge vernetzen mit Motiv
Jede/r wählt sich eine Postkarte aus und beschreibt diese - nicht das Motiv sondern das reizvolle daran, also das mentale Motiv für die Wahl.
Dieses Bild weckt meine Neugier, was dieses Gestalten wohl so treiben in der dunklen Nacht, so verstohlen und eifrig. Es erinnert an Märchen und stellen wohl die 7 Zwerge dar.

Ohr als Resonanz (auch) des Innern
Im Kreis sitzen mit geschlossenen Augen ist nun ein Geräusch zu hören. Jede/r Teilnehmer schildert nun was gehört wurde. Nicht was gehört wird ist von Interesse, sondern was damit assoziert wird. (Situationen, Stimmung, Erlebnis).
Spannend wie verschieden die genannten Begriffe sind: Fingerkino, Reissverschluss, Trinkröhrli, Velopneu auf Felgen, Plastik, Karton....
Alles ist wesentlich

Hand vor Handlung
Gegenstände, vertraut aber mit ungewöhnlichen Einzelheiten gehen bei geschlossenen Augen von Hand zu Hand. Was wird erfühlt, was abgespeichert, welches innere Bild oder Erinnerung kommt?
Dann, bei geöffneten Augen, den Bruch zwischen dem Vertrauten und der Modifikation erleben.
Zahnbürste mit Pinsel
Thermostat mit Draht umwickelt
Faltbuch das zur Kugel wird

Wichtig ist, es gibt kein Falsch oder Richtig und jeder hat etwas zu sagen.
Kann eine Möglichkeit darstellen, neue Wege entstehen zu lassen, den Horizont zu erweitern, Zugänge zu neuen Lösungen zu finden.
(Aus dem Skrip von Adrian Müller)

Gabrielle präsentiert uns noch eine kurze Ein- bezw. Weiterführung zum Thema
Kreativität oder der gestaltende Mensch
Im Modul  Körper, Hülle, Bewegung werden wir anstelle von verschiedenen Materialien mit uns selber gestalten. Wir sind sowohl Gestaltende als auch Werkstoff. Wir gehen aus von unseren haltungen, Ideen, Gedanken, Gefühlen, Eigenschaften und arbeiten mit unserer Wahrnehmung, unseren Sinnen, unseren Körpern, unseren Ausdrucksmöglichkeiten.
Kreative Prozesse, wie sie im Umgang mit Werkstoffen erfahren werden können, lassen sich auch auf die Arbeit mit sich selber und mit anderen Menschen übertragen. Je besser wir schöpferische Prozesse kennen - und uns in ihnen - desto sinnvoller und gewinnbringender können wir sie im Leben und in der Kunst nutzen.
Kreativität ist die Fähigkeit, gewohnte Wege des Denkens und Handelns zu verlassen und neue Möglichkeiten zu entwickeln. Kreativität ist als schöpferisches Potential und fast unerschöpfliche Ressource in allen Menschen angelegt und kann bei jedem erkennt und gefördert werden.
Eigenschaften, die Kreativität fördern sind eine beinahe kindliche Entdeckungslust, Offenheit für neue Erfahrungen und breite Interessen. Wichtig sind auch Freiräume, tatsächliche wie einen Raum oder mindestens einen Arbeitsplatz und zeitliche Freiräume. Mussestunden, die beliebig gestaltet und vertan werden dürfen.
Es braucht viel (Selbst)-Vertrauen und eine gewisse Risikobereitschaft um gewohnte Wege zu verlassen und sich auf den Weg ins Unbekannte zu begeben ohne zu wissen wohin die Reise uns führt.
Kreativität ist der Bodensatz verschwendeter Zeit (Albert Einstein)

(aus dem Skript von Gabrielle Schmid)



Donnerstag, 3. Oktober 2013

Modul Stein Tag 6 & 7

Inzwischen ist das Modul beendet und ich möchte hier trotzdem noch einige abschliessende Sätze deponieren.
Durch den Umstand, dass ich am theoretischen Ausbildnerteil nicht teilnehme, sind die Pausen zwischen den prakischen Arbeitstagen relativ lange. Ich brauche immer viel Energie um wieder im Thema einzusteigen und mich zu verbinden. Dies ist sicher nicht optimal und ich bin froh wenn der Terminplan in Zukunft wieder etwas regelmässiger wird für mich.

Im Steinbildhaueratelier habe ich konkret doch recht viel gearbeitet.
Am Stein sind nun die Stufen entstanden, die den kaskadenähnlichen Fluss zeigen sollen. Hier arbeite ich vor allem mit dem Flacheisen. Mehrmals sind kleinere Stücke ausgebrochen.


Die Grundform ist nun fertig, jetzt kann ich noch am Ausdruck "feilen" und die Bewegung am ganzen Stein optimieren.

Das ganze Werk ist noch nicht fertig, mir ist es noch zu statisch und mit der Oberflächengestaltung kann noch mehr herausgeholt werden.
Dies wird dann allerdings eine Hausaufgebe sein und ich hoffe noch vor Abschluss des Lehrgang das "Beweisfoto" hier deponieren zu können!

Mittwoch, 4. September 2013

Modul Stein Tag 5

Nach einer langen Sommerpause treffen wir uns wieder im Bildhaueratelier der Geschwister Huber in Cham. Zuerst betrachten wir in der Gruppe die einzelnen Werke und planen das weitere Vorgehen. Und schon bald sind alle wieder fleissig am abtragen, formen, glätten und so weiter.
Bei mir geht es darum, die Rillenzu vertiefen und eine Fläche zu erhalten

Ich arbeite einerseits mit dem Spitzeisen wenn vor allem Material weg muss und andererseits mit dem Meissel um die Form zu erhalten und für die Oberflächengestaltung.

Am Ende des Tages ist doch die Grundform an der Vorderseite erkennbar.

Einen Teil des Tages widmen wir uns der Theorie der Gesteinskunde. Stein ist ja nicht gleich Stein.

Die Gesteinskunde befasst sich mit der Entstehung, der Zusammensetzung und dem Aufbau der Gesteine.
Naturstein ist einer der ersten Rohstoffe, derer sich die Menschheit bediente. Grund dafür ist die besondere Stabilität und Haltbarkeit, die diesem Werkstoff schon von alters her zugeschrieben wird. Zudem stehen die unterschiedlichesten Strukturen, Farben, Dekore fpr jeden Verwendungszweck und persönlichen Geschmack zur Auswahl. Die vielfältigen Möglichkeiten der Formgebung und Oberflächenbearbeitung runden das Bild eines vielseitig erinsetzbarben Materials für Bildhauer- und Bauarbeiten ab.

Gesteinsart: wird nach genauen wissenschaftlichen Reglen dur Art und Mengenanteile der beteiligten Minerale festgelegt.

Sedimentgesteine
auch Ablagerungs- oder Absatzgesteine. Entstehen durch Verwitterungsvorgänge an der Erdoberfläche. Die Sedimente werden durch Flüsse, Eismassen der Gletscher und durch Wind transportiert und lagern sich an tiefergelegenen Orten ab. Durch Verdichtung und Zementation entsteht Stein (Daigenese)

Erstarrungsgesteine
auch Magmatite. Magma (griech. Brei) sind heisse glutflüssige Gesteinsschmelzen, die dem oberen Erdmantel oder der unteren Kruste entstammen. Je nach Ort der Erstarrung unterscheidet man Teifengesteine oder Ergussgesteine.

Umwandlungsgesteine
auch Metamorphitgestein. Unter bestimmten Bedingungen können Gestein so umgewandelt werden, dass man ihren ursprünglichen Aufbau nicht mehr erkennen kann. Es entstehen neue Gesteine mit neuen Eigenschaften. Dies entsteht durch hohe Drucke und hohe Temperaturen in der Erdkruste.


Sedimentgesteine
chemische: Tuff, Traverin, Gips, Alabaster
organische: Kalkstein ( Muschel-, Platten-, Kiesel-, Korallenkalt usw)
klastische: Bretzie (kantig), Konglomerate (runde) Sandstein, Tone

Sedimente werden durch Bindemittel zusammengehalten ( Quarz-Kieslsäure oder Calzit)
Farbgebung durch verschiedene Mineralien 


Erstarrungsgesteine
Ergussgesteine: entstehen direkt am Vulkan, Magma bricht aus.
Tiefengesteine: entstehen durch Abkühlung und Erstarrung riesiger Magmamassen mehrere Kilometer unter der Erdoberfläche.

Für jedes Teifengestein gibt es ein zugehöriges Ergussgestein. Diese stimmen jeweils in der Zusammensetzung der Mineralien überein.

Umwandlungsgesteine
3 Familien: Gneis, Schiefer, Fels
Metamorphite enthalten durch hohen Druck und Temperaturen kein Luft (Poren) und keine Fossilien
Metamorphite Gestein weisen oft ein Schieferung auf.

(aus dem Skript "Gesteinskunde" von Thomas und Doris Huber)

Samstag, 13. Juli 2013

Blockwoche Papier Tag 5

Wir starten den Tag mit einem Wettbewerb:
Es gibt drei Dreiergruppen, die jeweils einen Stapel A4 Papier und ein Abdeckband erhalten. Es geht nun darum, nur mit diesem Material einen möglichst hohen, freistehenden Turm zu bauen.


 Dieser steht dann bei "meiner" Gruppe, bravo! (naja, diese gute Idee kam nicht von mir)

Projektarbeit "Gross"
Während der ganzen Woche läuft zum Atelier auch das Arbeiten am eigenen Projekt.

Mehr oder wenige geduldig falte und klebe ich meine Rollen, (aber richtig "gross" wird es nicht)

Auch hier heisst es abzeichnen zum Üben.


Bei einem Betrachtungsrundgang notieren alle Teilnehmer einen Begriff zum Werk.
Aus diesen Begriffen werden 3 ausgewählt.

Für mich stellt sich nun die Frage, wie ich die einzelnen Elemente verbinden kann. Zusammenkleben mit Heissleim funktioniert gut, aber ich möchte die Form ein wenig biegen und das ist nicht möglich. Auch ist das ganze Objekt recht schwer.

Ich klebe nun mit Abdeckband ein Drahtgestell an die Rückseite.

Es ist nicht ganz einfach und braucht mehrere Versuche, bis die Form stabil bleibt.

Zum Schluss verdecke ich die Klebebänder mit schwarzem Papier.

Als Abschlussarbeit gestalten wir in der Gruppe eine Installation.


Und so geht auch diese Woche zu Ende.
Herzlichen Dank an Kathrin, die uns mit ihrer Begeisterung zum Papier angesteckt hat. Sie hat es uns ermöglicht, einerseits Grundtechniken der Papierarbeiten zu erlernen, aber auch ganz offen und frei mit dem Material zu experimentieren, zu gestalten und Erfahrungen zu machen. Es ist sehr bereichernd, in diese Fülle einzutauchen und ein alltägliches, bekanntes und einfaches Material wie das Papier so vielfältig erleben zu können. Eine Spannende Woche und ein passender Einstieg in die Sommerferien!




Blockwoche Papier Tag 4

Heute arbeiten wir individuell weiter in der Papierwerkstatt.
Ich stelle nochmals ein eigenes Papier her.

Auf einer Plastikunterlage bedecke ich ein weisses Seidenpapaier mit Kleister.

Dieses belege ich beliebig mit farbigen Fäden, Bändern, Draht usw. und klebe diese gut an mit Kleister. Es kann auch ein weiteres Seidenpaier darübergeklebt werden. Dann trocknen lassen und das fertige Papier einfach abziehen.

Variant: Weiteres Seidenpapier formen, auflegen und gut mit Kleister bedecken.

Gebügelt und zurechtgeschnitten kann dieses transparente Papier nun weiterverwendet werden.

Mit der gleichen Methoden können so auch Hohlkörper entstehen. Ich habe hier eine Drahtspirale überzogen. Auch Kugeln, Dosen oder Figuren usw. sind machbar.

 Eine weitere Technik ist das Überziehen eines Glas mit Stohseidenpapier zum Beispiel für Teelichter oder so. Das Glas mit Kleister bedecken, Papier anbringen, trocknen lassen.
So einfach.
Eigentlich.
Meines ist allerdings so hässlich geworden, das ich es hier nicht zeige...


Eine weitere bekannte Technik ist das Rollen von Papierperlen. Hier können alle Papiere verwendet werden, aber es ist vor allem eine Recyclingmethode für hübsche Resten von Geschenkpapier oder Kalenderbildern.


Mit dem Japanmesser werden lange Dreiecke zugeschnitten und mit der breiteren Seite beginnend über einem Stab aufgerollt. Den Spitz ankleben.
So habe ich nun eine Verziehrung für meine Mustermappe.

Ein riesiges Gebiet in der Papierkunst ist Origami. Diese Papierfalttechnik ist sehr verbreitet und auch bekannt.

Als einziges Beispiel dazu falten wir verschiedene "Bücher".
Natürlich gibt es noch weitere Techniken, von denen ich kein Muster angefertigt habe, wie das Perforieren, das Überzeihen von Styroporformen oder die Wabentechnik. Aber leider war trotz viel Zeit die Zeit doch beschränkt.