Samstag, 13. Juli 2013

Blockwoche Papier Tag 5

Wir starten den Tag mit einem Wettbewerb:
Es gibt drei Dreiergruppen, die jeweils einen Stapel A4 Papier und ein Abdeckband erhalten. Es geht nun darum, nur mit diesem Material einen möglichst hohen, freistehenden Turm zu bauen.


 Dieser steht dann bei "meiner" Gruppe, bravo! (naja, diese gute Idee kam nicht von mir)

Projektarbeit "Gross"
Während der ganzen Woche läuft zum Atelier auch das Arbeiten am eigenen Projekt.

Mehr oder wenige geduldig falte und klebe ich meine Rollen, (aber richtig "gross" wird es nicht)

Auch hier heisst es abzeichnen zum Üben.


Bei einem Betrachtungsrundgang notieren alle Teilnehmer einen Begriff zum Werk.
Aus diesen Begriffen werden 3 ausgewählt.

Für mich stellt sich nun die Frage, wie ich die einzelnen Elemente verbinden kann. Zusammenkleben mit Heissleim funktioniert gut, aber ich möchte die Form ein wenig biegen und das ist nicht möglich. Auch ist das ganze Objekt recht schwer.

Ich klebe nun mit Abdeckband ein Drahtgestell an die Rückseite.

Es ist nicht ganz einfach und braucht mehrere Versuche, bis die Form stabil bleibt.

Zum Schluss verdecke ich die Klebebänder mit schwarzem Papier.

Als Abschlussarbeit gestalten wir in der Gruppe eine Installation.


Und so geht auch diese Woche zu Ende.
Herzlichen Dank an Kathrin, die uns mit ihrer Begeisterung zum Papier angesteckt hat. Sie hat es uns ermöglicht, einerseits Grundtechniken der Papierarbeiten zu erlernen, aber auch ganz offen und frei mit dem Material zu experimentieren, zu gestalten und Erfahrungen zu machen. Es ist sehr bereichernd, in diese Fülle einzutauchen und ein alltägliches, bekanntes und einfaches Material wie das Papier so vielfältig erleben zu können. Eine Spannende Woche und ein passender Einstieg in die Sommerferien!




Blockwoche Papier Tag 4

Heute arbeiten wir individuell weiter in der Papierwerkstatt.
Ich stelle nochmals ein eigenes Papier her.

Auf einer Plastikunterlage bedecke ich ein weisses Seidenpapaier mit Kleister.

Dieses belege ich beliebig mit farbigen Fäden, Bändern, Draht usw. und klebe diese gut an mit Kleister. Es kann auch ein weiteres Seidenpaier darübergeklebt werden. Dann trocknen lassen und das fertige Papier einfach abziehen.

Variant: Weiteres Seidenpapier formen, auflegen und gut mit Kleister bedecken.

Gebügelt und zurechtgeschnitten kann dieses transparente Papier nun weiterverwendet werden.

Mit der gleichen Methoden können so auch Hohlkörper entstehen. Ich habe hier eine Drahtspirale überzogen. Auch Kugeln, Dosen oder Figuren usw. sind machbar.

 Eine weitere Technik ist das Überziehen eines Glas mit Stohseidenpapier zum Beispiel für Teelichter oder so. Das Glas mit Kleister bedecken, Papier anbringen, trocknen lassen.
So einfach.
Eigentlich.
Meines ist allerdings so hässlich geworden, das ich es hier nicht zeige...


Eine weitere bekannte Technik ist das Rollen von Papierperlen. Hier können alle Papiere verwendet werden, aber es ist vor allem eine Recyclingmethode für hübsche Resten von Geschenkpapier oder Kalenderbildern.


Mit dem Japanmesser werden lange Dreiecke zugeschnitten und mit der breiteren Seite beginnend über einem Stab aufgerollt. Den Spitz ankleben.
So habe ich nun eine Verziehrung für meine Mustermappe.

Ein riesiges Gebiet in der Papierkunst ist Origami. Diese Papierfalttechnik ist sehr verbreitet und auch bekannt.

Als einziges Beispiel dazu falten wir verschiedene "Bücher".
Natürlich gibt es noch weitere Techniken, von denen ich kein Muster angefertigt habe, wie das Perforieren, das Überzeihen von Styroporformen oder die Wabentechnik. Aber leider war trotz viel Zeit die Zeit doch beschränkt.







Mittwoch, 10. Juli 2013

Blockwoche Papier Tag 3


Werkstatt

Am Nachmittag stellt uns Kathrin an mehreren Posten verschiedene Techniken vor. Wir haben nun viel Zeit diese auszuprobieren, Muster herzustellen und später auch vertieft zu experimentieren. So gut...

Eigenes Papier herstellen

 Eine Hälfte des Drachenpapiers mit Kleister bepinseln und mit Papierstücken einer anderenFarbe belegen. Auf die andere Hälfte ebenfalls Kleister auftragen und den Boden zusammenfalten.

Mit einer Walze vorsichtig gut andrücken...

...und trocknen lassen. Dieses kann nun im trockenen Zustand zwischen zwei Tüchern gebügelt werden und fertig ist das ganz individuelle Papier.
Variante: Backtrennpapier verwenden, dann aber etwas Leim dem Kleister beigeben.

Seidenpapierkugeln
Diese kleine Kugeln können zum Beispiel zu einer Lichterkette weiterverarbeitet werden. 

Die kleinen Wasserballone mit Hilfe einer Pumpe aufblasen. Das Seidenpapier in kleine Schnipsel reissen. Wenig Kleister bereitstellen.

Kleister und Papierstücke lagenweise auftragen, ca. 3-4 Schichten.

Dann trocknen lassen. Gut sichtbar auch nach mehrmaligem Waschen: Seidenpapier färbt ab! (Nicht alle, aber dieses bestimmt).
Trocknen lassen und den Ballon entfernen.

Papiermaché
Maché von franz. macher = kauen


 Farbige Servietten in Wasser aufweichen...
...und mit dem Stabmixer zerkleinern.

Die Masse (Pulpe) absieben. Einfach geht das mit Hilfe von Vorhangstoff oder Fliegennetzstoff.

Diese Pulpe nun in eine Form geben und sehr gründlich anpressen. ( Saugfähige Unterlage, hier eine Filzmatte und eine -nicht klebende - Windeleinlage).

Verschiedene Farben können übereinander verarbeitet werden, aber dazu muss der Brei noch nass sein.
Mit Hilfe einer Siebes könnte mit dieser Pulpe auch Papier hergestellt - geschöpft werden.

Papier bemalen
Feines Japanpapier (Batikpapier) wird mit Seidenfarbe bemalt. Auf dem unbehandtem Papier verläuft die Farbe und ergibt ein weiches Muster.



Zusammengefaltet können die Kanten bemalt werden, je nach Faltart ergeben sich batikartige Muster.







Blockwoche Papier Tag 3

Nach einer Gewitternacht ist es etwas kühler heute Morgen im Kurslokal, ideal also um den Tag mit einer Denkaufgabe zu starten.

Wir bekommen ein A5 Papier und eine Schere und müssen dieses Objekt nachzuschneiden. Nur anschauen, nicht berühren. Einige Köpfe beginnen schon fast zu rauchen, aber es ist tatsächlich machbar. Die Lösung sei hier nicht verraten!

Tagesthema: Kleister und Leim
Ein grosser Teil beim Arbeiten mit Papier ist das Zusammenfügen und Befestigen des Papiers. Welcher Leim oder welcher Kleber hat welche Eigenschaften und welcher eigenet sich für welche Arbeit und welches Material, das sind wichtige und immerwiederkehrende Fragen. Ausprobieren, testen und Erfahrungen sammeln gehören dazu.

Kleister:
Heute wird vor allem Tapetenkleister verwendet, dieser ist sehr lange haltbar und hinterlässt keine Flecken auf dem Papier. Kleister wird zum aufziehen von Papier auf Karton, zum Überzeihen und Ausfüttern vpn Schachteln und Mappen verwendet.

Weissleim:
Wird verwendet für die Verbindung von Karton und das Überzeihen mit Leinwand. Dünn aufgetragen, zeiht rasch ein und klebt gut, hinterlässt jedoch bei unsauberem Arbeiten Flecken. Nach Möglichkeit lösungsmittelfreien Leim verwenden.

Weissleim-Kleistermischung:
Diese Kombination hat gewisse Vorteilebei grossflächigem Arbeiten. Starke Papiere haften besser und können trotzdem in die richtige Position geschoben werden. Das Verhältnis der Mischung kann selbst bestimmt werden, ideal ist jedoch 1 Teil Kleister - 1 Teil Kunstharzleim.

Sprühleim:
Für nicht permanente Befestigungen z. B. Entwürfe oder grafische Arbeiten eignet sich Sprühleim.

Buchbinderleim:
Der beste und auch teuerste Leim. 

Papier - Mustermappe 
Wir werden heute eine Mustermappe verschiederner Papiere anfertigen.

Karton dienen als Deckel und Rücken, gleichzeitig auch als Muster

Mit diesem Papier aus Korea wird nun der Deckel kaschiert, d.h. eingefasst.

Dazu wird das Papier ca. 1 cm grösser als der Karton zugeschnitten...

 ...und der Karton mit Tapetenkleister bestrichen.

Auf der Rückseite den Rand schön einschlagen und ebenfalls kleben.

Um eine schöne gerade Kante zu erhalten, streicht man mit dem Falzbeil leicht über die Ränder um sie zu glätten.

Immer muss auch die Rückseite beklebt werden um ein Wölben des Kartons zu verhindern. Dieses papier wird etwa 1 mm kleiner als der Karton geschnitten und aufgekleistert.

Eine Auswahl an verschiedenen Papieren wird nun zugeschnitten und alle Teile mit der Lochzange oder einem Stanzer gelocht.

Speziell spannend und sehr effizient ist die Herstellung der Schnur: Ein langes Stück Papier (hier Krepp) wird im Futter einer Bohrmaschine geklemmt.

Das andere Ende wird fixiert und die Bohrmaschine gestartet.

Innert Sekunden entsteht eine stabile, gleichmaässige und starke Schnur.

Die einzelnen Blätter können nun noch mit Name und Verwendung oder Eigenschaften beschriftet und auch jederzeit erweitert werden. Mit etwas Fleiss und Sammeleifer kann so eine tolles Nachschlagewerk entstehen.









Dienstag, 9. Juli 2013

Blockwoche Papier Tag 2

Grundtechniken sind das Thema des heutigen Tages. Es geht ums Kennenlernen der Werkzeuge und Hilfsmittel und deren Anwendung. Auch die "Sprache" der Papierarbeit  soll erlernt werden.

Wir starten mit einem kleinen Wettbewerb: wer kennt diese Papiere?
Es liegen hier 16 verschiedene Papiere und dies sind nur die gebräuchlichsten.
So eine Vielfalt und Fülle!

Faltmappe
Anhand dieses Planes stellen wir unsere eigene Mappe her.

Als erstes muss also dieser Plan gelesen und umgesetzt werden. Das heisst:
Auf dem Karton die Masse übertragen und mit dem Cutter ausschneiden.
- Für gerade Schnitte Messer und nicht die Schere benutzen. Mit der Schere kann keine ganz genaue Linie geschnitten werden
- Als Unterlage eignet sich ein Schneidmatte besser als ein Karton
- Das Lineal sollte aus Metall sein oder Matallkanten aufweisen, so bleibt die Kante beim Scjneiden intakt. Matalllineale haben eine Gummiunterseite, so lässt es sich besserauf der Unterlage fixieren.
Der Cutter oder Japanmesser soll eine intakte Klinge aufweisen. Regel: Je feiner das Papier, umso flacher wird das Messer zum Schneiden geführt. Lange Schnitte senkrecht ausführen, die Bewegungsfreiheit ist grösser.

Zum Falzen wird passenderweise ein Falzbein benutzt. Es besteht aus Kunststoff oder Horn.
Als Unterlage eignet sich hier ein Karton besser, da er weicher ist.


Falzen
Eine weitere Übung zum Falzen ist die folgende.

Die Vorlage wird mit Hilfe einer Stecknadel auf ein weisses Blatt Papier übertragen. (Keinen Bleistift verwenden, die Striche lassen sich nicht mehr entfernen) Alle Berührungspunkte am Rand werden markiert und die Vorlage ist als Lochmuster im Papier erkennbar.

Nun werden gemäss Vorlage gefalzt oder geritzt.
Falz ist die Talfalte
Ritze ist die Bergfalte
Geritzt wird mit dem Cutter. Dabei wird nur ganz leicht über das Papier gefahren und nur die obersten Fasern verletzt. Dies ergibt eine sehr scharfe Kante.

Dann wird das Ganze noch gefaltet, eine etwas knifflige Angelegenheit!
Aber so einfach es ist, das Licht-Schattenspiel ist schon sehr eindrücklich.

Falten - Gegenfalten
Als nächste Aufgabe üben wir das Falten und Gegenfalten.

Wir bekommen einen langen Papierstreifen, den wir möglichst gleichmässig zusammenfalten sollen.
Es ist übrigens nicht möglich, von Hand die Falten exakt gleich gross zu machen. Beruhigt mich doch.
Nun werden alle Ecken einzeln umgeknickt...

...und danach wieder auf die andere Seite gefalzt.
Nun kann diese Manchette weiter bearbeitet werden, weitere Einschnitte angebracht oder in der Mitte zusammengeführt werden. Und es kann fast jedes beliebige Papier verwendet werden und so ganz unterschiedliche Wirkungen erzeugen.