Montag, 28. Oktober 2013

Modul Körper, Hülle, Bewegung / Tag 1

Langsam beginnt sich der Kreis zu schliessen - Nach dem Modul Farbe und Form und den diversen technischen Modulen starten wir heute wieder bei Adrian Müller zu weiteren Arbeitstagen zum Thema Körper, Hülle, Bewegung. Zum grossen Teil mit dabei sein wird Gabrielle Schmid. (www.gabrielleschmid.ch)
Die Themen dieses Moduls werden nun eher abstrakt sein, auch die Vorausdokumentation bringt nicht viel Klarheit. Ich persönlich spüre aber, dass bei mir ein wichtiger Prozess in Gang gekommen ist und es an der Zeit ist mich vertieft mit der "Kunst- und Gestaltungstheorie" auseinander zu setzen.

In einem ersten Teil gilt es, häufige und wichtige Begriffe zu definieren, erklären und zu verstehen. Auch dies wird ein Prozess sein, da einiges wohl erst mir dem eigenen Erfahren richtige verstanden werden kann.
Hier eine Auswahl von zukünftig häufig benutzten Begriffen:

Objekt: Sache, Gegenstand
Subjekt: Objekt mit Eigenleben
Modell:Vereinfachte Ausschnitte der Wirklichkeit oder Möglichkeit. Je nach Blickwinkel entweder
             Vorbild, Abbild Entwurf oder Ersatz, aber auch Urbild, Muster und Form, Mass, Typ und
             Exemplar.
Performance: (Aktionskunst) häufig ortsgebunden, jederzeit. Grundelemente: Zeit (Bewegung),   
                       Raum, Körper des Künstlers oder Objekt und Beziehung zwischen Künstler und
                        Zuschauer. Authenzität, Erleben und Präsenz, kein Rollenspiel
Raum: Bestimmt durch Höhe, Breite, Tiefe. Raum ermöglicht allen materiellen Objekten eine
            Ausdehnung und Ausdruck. Im Raum spielen sich physikalische Vorgänge ab, ist eine Art
            Behälter für Materie, Zeit, Bewegung Emotion.
Inszenierung: Einrichten und öffentliche Zurschaustellung einesWerkes oder einer Sache.
                       Durch äussere Mittel kann die Intention ergänzt und die Wirkung des Werkes verstärkt
                       werden. (Licht, Raum, Farbe, Performance, Klang, Bilder ect.)
Intervention: Will in bestehende Zusammenhänge eingreifen. Sie findet in Innen. und Aussenräumen
                      statt und thematisiert gesellschftlich-soziale, kulturelle, funktionale, räumliche und
                      materielle Aspekte des Veränderten.Wird häufig ohne Auftrag und Genehmigung
                      realisiert.
Interaktion: Wechselseitiges aufeinander einwirken von Akteuren oder Systemen und ist eng
                    verknüpft mit den übergeordneten Begriffen Kommunikation, Handeln und "Arbeit".

Mit den Sinnen zum Sinn
Impulse für unterschiedliche Sinne regen zu einer veränderten oder feineren Wahrnehmung an.
Ziel:
-Sichtbarmachung und Öffnung individueller und gemeinsamer Realitätstunnel
-Sensibilisierung für die individuellen Modalitäten der Weltwahrnehmung
-Aufhebung mentaler Blockierungen
-Vernetzung mit inneren Welten als Grundlage zur aktiven Gestaltung der äusseren Welt

Auge vernetzen mit Motiv
Jede/r wählt sich eine Postkarte aus und beschreibt diese - nicht das Motiv sondern das reizvolle daran, also das mentale Motiv für die Wahl.
Dieses Bild weckt meine Neugier, was dieses Gestalten wohl so treiben in der dunklen Nacht, so verstohlen und eifrig. Es erinnert an Märchen und stellen wohl die 7 Zwerge dar.

Ohr als Resonanz (auch) des Innern
Im Kreis sitzen mit geschlossenen Augen ist nun ein Geräusch zu hören. Jede/r Teilnehmer schildert nun was gehört wurde. Nicht was gehört wird ist von Interesse, sondern was damit assoziert wird. (Situationen, Stimmung, Erlebnis).
Spannend wie verschieden die genannten Begriffe sind: Fingerkino, Reissverschluss, Trinkröhrli, Velopneu auf Felgen, Plastik, Karton....
Alles ist wesentlich

Hand vor Handlung
Gegenstände, vertraut aber mit ungewöhnlichen Einzelheiten gehen bei geschlossenen Augen von Hand zu Hand. Was wird erfühlt, was abgespeichert, welches innere Bild oder Erinnerung kommt?
Dann, bei geöffneten Augen, den Bruch zwischen dem Vertrauten und der Modifikation erleben.
Zahnbürste mit Pinsel
Thermostat mit Draht umwickelt
Faltbuch das zur Kugel wird

Wichtig ist, es gibt kein Falsch oder Richtig und jeder hat etwas zu sagen.
Kann eine Möglichkeit darstellen, neue Wege entstehen zu lassen, den Horizont zu erweitern, Zugänge zu neuen Lösungen zu finden.
(Aus dem Skrip von Adrian Müller)

Gabrielle präsentiert uns noch eine kurze Ein- bezw. Weiterführung zum Thema
Kreativität oder der gestaltende Mensch
Im Modul  Körper, Hülle, Bewegung werden wir anstelle von verschiedenen Materialien mit uns selber gestalten. Wir sind sowohl Gestaltende als auch Werkstoff. Wir gehen aus von unseren haltungen, Ideen, Gedanken, Gefühlen, Eigenschaften und arbeiten mit unserer Wahrnehmung, unseren Sinnen, unseren Körpern, unseren Ausdrucksmöglichkeiten.
Kreative Prozesse, wie sie im Umgang mit Werkstoffen erfahren werden können, lassen sich auch auf die Arbeit mit sich selber und mit anderen Menschen übertragen. Je besser wir schöpferische Prozesse kennen - und uns in ihnen - desto sinnvoller und gewinnbringender können wir sie im Leben und in der Kunst nutzen.
Kreativität ist die Fähigkeit, gewohnte Wege des Denkens und Handelns zu verlassen und neue Möglichkeiten zu entwickeln. Kreativität ist als schöpferisches Potential und fast unerschöpfliche Ressource in allen Menschen angelegt und kann bei jedem erkennt und gefördert werden.
Eigenschaften, die Kreativität fördern sind eine beinahe kindliche Entdeckungslust, Offenheit für neue Erfahrungen und breite Interessen. Wichtig sind auch Freiräume, tatsächliche wie einen Raum oder mindestens einen Arbeitsplatz und zeitliche Freiräume. Mussestunden, die beliebig gestaltet und vertan werden dürfen.
Es braucht viel (Selbst)-Vertrauen und eine gewisse Risikobereitschaft um gewohnte Wege zu verlassen und sich auf den Weg ins Unbekannte zu begeben ohne zu wissen wohin die Reise uns führt.
Kreativität ist der Bodensatz verschwendeter Zeit (Albert Einstein)

(aus dem Skript von Gabrielle Schmid)



Donnerstag, 3. Oktober 2013

Modul Stein Tag 6 & 7

Inzwischen ist das Modul beendet und ich möchte hier trotzdem noch einige abschliessende Sätze deponieren.
Durch den Umstand, dass ich am theoretischen Ausbildnerteil nicht teilnehme, sind die Pausen zwischen den prakischen Arbeitstagen relativ lange. Ich brauche immer viel Energie um wieder im Thema einzusteigen und mich zu verbinden. Dies ist sicher nicht optimal und ich bin froh wenn der Terminplan in Zukunft wieder etwas regelmässiger wird für mich.

Im Steinbildhaueratelier habe ich konkret doch recht viel gearbeitet.
Am Stein sind nun die Stufen entstanden, die den kaskadenähnlichen Fluss zeigen sollen. Hier arbeite ich vor allem mit dem Flacheisen. Mehrmals sind kleinere Stücke ausgebrochen.


Die Grundform ist nun fertig, jetzt kann ich noch am Ausdruck "feilen" und die Bewegung am ganzen Stein optimieren.

Das ganze Werk ist noch nicht fertig, mir ist es noch zu statisch und mit der Oberflächengestaltung kann noch mehr herausgeholt werden.
Dies wird dann allerdings eine Hausaufgebe sein und ich hoffe noch vor Abschluss des Lehrgang das "Beweisfoto" hier deponieren zu können!