Montag, 25. März 2013

Tag 5
Modul Metall
Zum Beginn betrachten wir noch die Werke vom letzten Malzum Thema "Gleichgewicht und Bewegung".
Als nächste Aufgabe stellen wir einen Flupropeller her.

Dazu verwenden wir ein Alublech, das wir nach Vorlage ausschneiden.

Die Form wird etwas grösser als die vorgezeichnete Linie ausgeschnitten, so kann die Kante noch bearbeitet werden.

Mit einer Feile glätte ich nun die Kanten und passe die Form an.

Nun werden zwei sich überschneidende Löcher gebohrt.
Die Fertigstellung wird nun mangelnds passendem Material auf das nächste Mal verschoben.

Anschliessend schauen wir uns den eindrücklichen Dokumetationsfilm über Richard Serra an.
Er ist einer der bedeutendsten lebenden US-amerikanischen Bildhauer und arbeitet heute mit wetterfestem Stahl, aus denen er gigantische begehbare Installationen herstellt. Siehe auch unter:
"The Matter of Time"
"Blade Runners"
"Guggenheim Museum Bilbao"

Wir bekommen nun wieder eine neue Aufgabe - ein Objekt zum Thema "Wind" erstellen. Die Arbeit soll über schriftliche Ideenfindung, Skizzen, Modellen zum eigentlichen Objekt führen. Material: Stangen und Flachblech in Kupfer, Messing oder Stahl
Techniken: schrauben, löten, nieten, binden
Basisplatte schwarz gespritzt, 200x200x19 mm

Brainstorming
Was ist "Wind" aus, was kommt in den Sinn, Gedanken, Gefühle, Bilder?

...luftig, leicht, elegant, kräftig, unberechenbar, böig, lebendig, Wirbel, tragend, unsichtbar, Bewegung, Klang, kalt, warm, zerstörerisch, erfrischend, antreibend,flattern, kraftvoll, wellenförmig, auf- und abschwellend, wetteranzeigend, wirbelnd, unheimlich ...

Es kristallisieren sich bei mir folgende Begriffe heraus:
...tragend, kraftvoll, auf-/abschwellend, wirbelnd, unberechenbar, zerstörerisch, unheimlich...

Diese ergänze ich nun:
...Sturm, Lothar, beängstigend, laut, Naturgewalt, unbezähmbar, entfesselt, bedrohlich...

Bei mir zeigt sich also sehr deutlich das Bild des Sturms, der Naturgewalt Wind. Konkrete Bilder oder Sätze die ich in diesem Zusammenhang sehe sind:
- Föhnsturm in Uri, wo ich mich oft aufhalte und die Zerstörung die danach oft sichbar zurückbleibt.
- Der Lärm des Windes bei Sturm.
- Sturm fegt über alles hinweg und hinterlässt eine Schneise derVerwüstung.
- Im Auge des Hurricane.

Ich probiere nun diese Bilder im Kopf aufs Papier zu skizzieren

Am meisten spricht mich dieses Wirbelnde, Unkontrollierte an, ich denke dass ich dieses Bild umsetzen kann.

Ich mache nun die ersten Versuche eines Modells.
Das Wirbelnde soll wild und spontan erscheinen, in der Praxis werde ich dies mit Zusammenlöten der einzelnen Metallspiralen versuchen, etwas so wie hier mit dem Klebeband. Die Spirale, also dieser Hurricane oder Tornado ist ja eigentlich nicht materiell sondern Energie. Dies will ich mit einer instabilen Befestigung erreichen, die ich hier nochmals aufgezeichnet habe. An die losen Enden des Drahts werde ich zufällige Reststücke befestigen, die dieses Ausspucken von Zerstörung zeigen soll.


Die technische Umsetzung ist mir noch nicht so klar, da werde ich ausprobieren müssen. Irgendwo möchte ich auch noch die Bewegung umsetzen, aber auch dass muss ich mir noch überlegen. Wir haben ja noch zwei Tage Zeit daran zu arbeiten und ich freue mich auch darauf.
Aber nun gibt es erst eine lange Pause. Dieses Modul geht erst in einigen Wochen weiter, dies war auch organisatorischen Gründen nicht anders zu lösen. 
Die Klasse wird nun in den nächsten Wochen das Modul "AfA" besuchen, Ausbildung für Ausbildende. Da ich dieses schon absolviert habe vor einigen Jahren, werde ich nun einige freie Freitage geniessen!





Dienstag, 5. März 2013

Tag 4
Modul Metall
Eine weitere Variante des Verbindens ist das Weichlöten.

Löten ist ein thermisches Verfahren zum stoffschlüssigen Fügen von Werkstoffen, wobei eine flüssige Phase durch Schmelzen eines Lotes (Schmelzlöten) oder durch Diffusion an den Grenzflächen (Diffusionslöten) entsteht.
Als Verbindungsmaterial dient meist eine leicht schmelzbare Metalllegierung, das Lot. Mit dessen Hilfe wird eine metallische Verbindung von zwei metallischen Bauteilen erzeugt.
Ein Kennzeichen einer Lötverbindung ist die Intermetallische Verbindung. In dieser dünnen Schicht bilden der Grundwerkstoff und das Lot eine Legierung und gehen eine feste Verbindung ein.
Als Material zum Erzeugen einer Lötverbindung werden Lote verwendet. Metalllote sind meist Legierungen, die als Lötdraht oder Lotpaste vorliegen. Sie enthalten oft bereits ein Flussmittel, bei Weichloten üblicherweise in Hohlkammern eingearbeitet, bei Hartloten als äußere, zu Unterscheidungszwecken meist eingefärbte Umhüllung.
Nach der Lötung verbleibt oft ein Rückstand des Flussmittels auf der Lötstelle.
(Wikipedia)

Zuerst erlernen wir die Grundtechnik und üben diese.

Benötigstes Material: Brenner mit Gas, Metalle, Lötfett oder Lötpaste, Schleiffilz, Verbindungsmittel (Zinn), feuerfeste Unterlage

Vorgehen:
Zuerst werden die Metallteile mit dem Filz gereinigt.
Das Lötfett oder -paste auftragen. Es verhindert eine erneute Oxidation während des Lötvorgangs.
Teile zusammenfügen und bei Bedarf mit Klammern befestigen oder unterlegen.

Brenner in Betrieb setzen und Metall erhitzen. Fett darf nicht verbrennen.

Lötzinn auftragen. Es löst sich ein Tropfen, der dann mit der Hitze geschmolzen wird. Der Zinn muss fliessen.
Die Verbindung härtet schnell, aber das Metall bleibt noch einige Zeit sehr heiss.

Aufgabe:
Aus verschiedenen Kupfermaterialien eine Objekt herstellen zum Thema
"Gleichgewicht und Bewegung"

Zuerst habe ich mit verschiedene Skizzen gemacht mit Ideen, die mir spontan in den Sinn gekommen sind. Dann habe ich mir überlegt, wie ich diese verschiedenen Varianten technisch umsetzten könnte. Geblieben ist die Idee von der Kombination "Waage" und "Mobile".

 Materialauswahl
 
Dann habe ich mir die benötigten Teile hergestellt.
 
Grundplatte und Haltestange

Anbringen mit Hilfe von Klammer

 Kreativität ist notwendig bei der praktischen Umsetzung.


 Das fertige Werk "Gleichgewicht und Bewegung".

Die Aufgabe ist soweit erfüllt. Es ist ästhetisch nicht besonders raffiniert, aber ich konnte technisch  doch einigermassen meine Vorstellungen umsetzen. Es breucht sicher auch Übung im Vorgang des Lötens und auch in der Planung der Reihenfolge. Beim Erhitzen wird ja das ganze Metallteil heiss und vorgängig gelötete Stellen können sich dadurch wieder lösen. Also es heisst zügig arbeiten, schnell erhitzen und alle Lötstellen sichern. Auch jeden Fall hat es Spass gemacht.

Abstrakt
Oft wird der Begriff "abstrakt" oder "abstrakte Kunst" im Schaffen oder Betrachten eines Werkes benutzt und will alles was nicht naturalistisch ist beschrieben. Aber was genau ist abstrakt?

Abstrakte Kunst (auch gegenstandslose Kunst) ist eine Kunstrichtung, die mit dem Anfang des 20. Jahrhunderts (um 1910) begann, als die ersten Maler sich immer weiter von der Wiedergabe oder Interpretation der realen Welt in ihrer Malerei entfernten. Unter die Bezeichnung fallen sowohl „abstrakt-abstrahierende“ wie „abstrakt-gegenstandslose“ Werke. 
 Erstere abstrahieren vom Gegenstand, letztere bedienen sich autonom der malerischen Mittel ohne jeden Gegenstandsbezug. In der Verbreitung der Fotografie wird eine der Ursachen für das Entstehen der abstrakten Kunst gesehen.
(Wikipedia)

Konkret konstruktiv
Eine erweiterte Form ist der Konstruktivismus. Er ist streng gegenstandlos, gänzlich losgelöst vom Naturalistischen und von Emotionen. Er besteht aus reiner Proportion, Form, Farbe, Raum, Licht.




 


Tag 3
Modul Metall
Thema des heutigen Tages sind Verbindungen.
Mechanische Verbindungstechniken erlauben das Zusammenfügen von mehreren Metallteilen auf mechanischem Weg, meist im kalten Zustand. Das kann mit Hilfe von Zwischengliedern geschehen: mit Bolzen und Schrauben, Nieten, Stiften, Dübeln oder Agraffen. Einige dieser Verbindungen haben den Vorteil, dass die sich demontieren lassen oder beweglich sind.


Bezug nehmend auf die Fibunacci-Reihe von letzten Tag haben wir uns Flachstahl in den Längen 50/80/130/210/340 mm zurechtgesägt. Diese gilt es nun mit Hilfe von verschiedenen Werkzeugen und Materialien zu verbinden.

Eine Auswahl:
Schieblehre, Gewindeschneider, Flliere,Zange für Popnieten

Unterlagsscheiben, Schrauben, Muttern, Bohrer in unterschiedlichen Grössen,Winkellineal

Zuerst habe ich die grösseren Stahlteile ein wenig gebogen. Dies geht ganz gut mit dem Hammer.

Für die Schraube mit Mutter braucht es zwei Löcher und jeweils auch eine Unterlagsscheibe.


Für die Schraube ohne Mutter muss im vorderen Teil (li) ein Gewinde geschnitten werden. Dazu wird das Loch mit einem kleineren Durchmesser gebohrt...
...und dann mit dem passenden Gewindeschneider sorgfältig die Führung geschnitten.

 
Um die Senkkopfschraube sauber zu montieren wird mit einem dicken Bohrkopf eine Vertiefung gemacht.



Popnieten werden mit oben gezeigtem Werkzeug angebracht. Sie werden benutzt, wenn z. B. nur von einer Seite her gearbeitet werden kann oder auch für Verbindungen mit anderem Material (Holz, Plexiglas o.a.).


 Eine weitere Möglichkeit ist das Gewinde schneiden in Rundstäbe. Dies ermöglicht zum Beispiel das Anbringen von beweglichen Teilen.

Das Gewinde kann beliebig lang und auch von beiden Seiten geschnitten werden.

Begriffe
Wir unterhalten uns auch noch über verschiedene Begriffe und Definition im Bereich des dreidimensionalen Gestaltens.

Skulptur: abtragende Technik (Stein, Holz)
Plastik: aufbauende Technik (Keramik, Metall)
Nur Werke aus diesen traditionellen Bildhauermaterialien werden so bezeichnet!
Objekt: bestehend aus nicht-traditionellen Materialien (Glas, Plexiglas, Papier oder Materialmix)
Installation: Intervention, Raumgestaltung, in der Regel nur für einen bestimmten Raum gemacht.

Als Ursprung des Begriffs "Kunst" wird fälschlicherweise oft "Können" bezeichnet. Dies ist nicht korrekt, es stammt vom altdeutschen "Kunare" ab, was soviel wie (ver-)künden, mitteilen bedeutet.

"Können" ist eine Voraussetzung um Kunst zu machen und meint Materialkentnisse, Technik usw. also die Grundlagen die an vielen Schulen und Ausbildungen gelehrt weden. Aber das ist noch nicht Kunst.
Ein Kunstwerk braucht eine Betrachter
Kunst hat mit Kommunikation zu tun und geschieht auf geistiger Ebene - umgesetzte Intuition