Montag, 16. Dezember 2013

Modul Körper, Hülle, Bewegung Tag 4

Heute führt uns Gabrielle Schmid durch den Tag und durch die Zwischenräume.
Wir machen uns auf die Suche nach dem Dazwischen, zwischen Menschen, Objekten, Zuständen. Nach dem was da ist ohne eigentlich etwas zu sein. Nach den Räumen die sich zwischen dem Greifbaren, Sichtbaren, Messbaren befinden, selber jedoch leer, leere Räume, nichts sind. Aber geht es um Nichts?...

Nach einem spielerischem Experiment zur Einführung interpretieren wir frei über eine Auswahl an Bildern zum Thema. Was ist Zwischenraum und welche Gedanken und Interpretationen kommen uns dazu? die Zahnlücke, das Fischenetz, die Löcher im Käse, der Horizont, Beziehungen zwischen Menschen, das Bahngeleise, die Türe, der bekannte Lattenzaun...Richtig philosophisch wird das Gespräch.

Dazwischen ist: Verbindung, Beziehung, Grenze, Schwingung, Unterwegs, Durchlässigkeit, Trennen, verboene Zone, Horizont, Lücke, schwer zu fassen, Zwischenstation, Kommunikation, Untereilen, Diesseits/Jenseits, unsicher, macht Angst, zwischen vertraut/neu, Gegensätze, das Drumherum, pause, Reise, Freiheit, macht neugierig, ist spannend, warten, Distanz, Schlafen, gestalteter Zwischenraum, "ich bin einfach", andere Welt, Selbstbewussein, Fenster...

Ausgerüstet mit Kamera oder Skizzenblock machen wir uns draussen auf die Suchen nach Zwischeräumen. Hier ein paar Beispiele:



Die Aufgabe besteht nun darin, ein Thema auszuwählen und es gestalterisch umzusetzen.



Ich entscheide mich zum Weiterarbeiten für dieses Bild. Es zeigt einen Raum der entstanden ist durch das Aufhängen eines Lichtervorhanges vor eine Fensterfront.
Es ist ein Raum, der nur während einer bestimmten Zeit vorhanden ist. Er ist gut sichtbar jetzt am Tag, verändert aber die Wahrnehmung der umgebenden Räume bei Dunkelheit.
- Der Zwischenraum ist kaum sichtbar wenn im Innern des Gebäudes dunkel ist und die Lichterkette nicht brennt.
- Der Innenraum wirkt grösser wenn die Lichterkette brennt
Gestalterisch umgesetzt habe ich dies ganz simpel mit einer Glasplatte und zwei Lichtquellen, die ich unterschiedlich platziert und ein- oder ausgeschaltet habe.

Bei der Auswertung ist die Vorgehensweise, der Prozess bis das Endresultat entstanden ist.
Was hilft uns, eine Lösung zu finden und was hindert uns?
Wir sind also wieder beim Thema Prozess.
Ein kreativer Prozess ist dann notwendig, wenn wir für eine neue Fragestellung (ein Alltagsproblem, eine gestalterische Aufgabe, die Bewältigung einer neuen Situation) eine bis dahin unbekannte Lösung finden müssen.

Die Phase der Ideenfindung beinhaltet diejenigen Schritte die notwendig sind, um ein Problem kreativ zu lösen. Die Phase der Ideenfindung umfasst die breite Suche nach Lösungen. Offen, unsystematisch und experimentierfreudig generieren wir eine Fülle und Vielfalt von neuen Ideen. In der Phase der Ideenauswahl reduzierne wir die Ideenfülle, in dem wir bewerten und auswählen, sortieren, ausprobieren und anpassen. 
Veränderungsprozess
Veränderungen können wir als Phase des Übergangs von einer bestehenden Situation ein ein neue, noch nicht bekannte Situation betrachten. Diese bewegte Phase erleben wir oft als verunsichernd, weil die Sicherheit des Alten nicht mehr da ist und gleichzeitig Anhaltspunkte im Neuen noch fehlen. Zugleich ist dies eine schöpferische Phase, denn das Nicht-mehr und Noch-nicht bedeutet auch Freiheit und birgt ein reiches Potential an Möglichkeiten in sich. 
Wir bewegen uns in diesem Prozess von einem (Problem-)Erkundungsraum durch einen Raum aller Möglichkeiten hin zu einem Gestaltungsraum.
(Skript Gabrielle Schmid)

Weiteres zum Thema:
http://jkriz.de/jk-med.htm
Maria Reinecke: Zwischenräume / Die verborgenen Schauplätze der Wirklichkeit
http://www.zwischenraeume-leben.blogspot.de/