Donnerstag, 27. Februar 2014

Modul Körper, Hülle. Bewegung Tag 13

Am heutigen zweitletzten Tag dieses Modul widmen wir uns der Wahrnehmung.

Angelehnt an das bekannte Spiel "1, 2 oder 3" teilen wir diverse gezeigte Bilder ein in "stimmt" oder "stimmt nicht". Es zeigt auf, wie unterschiedlich wahrgenommen und beurteilt wird und es entstehen doch einige Diskussionen.

Spannend sind auch Beispielbilder von Ausstellungskonzeptenen, gelungene und weniger gelungene.

Als weitere Gruppenübung bekommen wir ein Blatt mit Bilderfolgen, die wir nach folgenden Kriterien untersuchen:

1. Phänomenologisch
2. Interpretierend

1. Phänomenologisch
2. Interpretierend auf Wirkung und Zusammenhang

auf Wirkung/Ablauf und inszenierung



AUSSTELLUNGEN

Eine Ausstellung zu konzipieren, zu planen, zu realisieren und schliesslich durchzuführen ist ein kreativer Akt. In ihrer Herstellung entsteht etwas noch nicht Dagewesenes. Dieses Neue bezieht sich nicht nur auf frisch entdeckte und erforschte Objekte, noch nie gezeigte Exponate oder neue Anordnungen der ausgestellten Dinge, sondern die Ausstellung selbst kann auch neuartige Fragen stellen, völlig neuen Sinn generieren, neues Wissen produzieren. Daneben verfolgt die Ausstellung immer auch einen sinnlich anregenden Zweck, ist demnach ein Stück weit ein künstlerisches Produkt. Sie will nicht nur Plattform der Erkenntnis, sondern auch ein ästhetisches Erlebnis sein. Diese inhaltliche Vielschichtigkeit ist ein wesent.iches Merkmal der Ausstellung und deutet bereits an, welch komplexe Tätigkeit das Ausstellungsmachen ist.
aus dem Buch: Ausstellungen machen von Philip Aumann, Frank Duerr UTP 2013

In verschiedenen Handouts und PP-Präsentationen und Diskusionen haben wir uns die letzten Wochen dem Thema Ausstellungen genähert. Das Thema ist sehr komplex und wir werden uns in Zukunft intensiv damit beschäftigen.







Modul Körper, Hülle, Bewegung Tag 12

Das Wort zum "heutigen Valentinstag-Freitag" oder zu Genie, Kreativität und Inspiration:
Genie ist 1% Inspiration und 99% Transpiration (T.A. Edison)
und auch: "Unser Denken entspricht in ungefähr einer alten Schallplatte, die Nadel gräbt sich tiefer und tiefer in die Rille."

Das Thema diesesTages ist also die Kreativität. Wir wenden diese gleich praktisch an, indem wir mit zufällig gewählten Begriffen einer Geschichte erzählen.

Beispiele:
- Valentin sitzt auf seinem Pferd mit einer Rosenblüte im Mund und reitet Richtung Alpenblick. Sein Pferd stolpert über ein Holzgestell und verliert dabei sein Hufeisen. Velentin stürzt vom Ross und Berg und kommt deshalb nie bei seiner Geliebten im Alpenblick an.

- Während der Sommerernte schreibe ich an meiner Biografiearbeit. dabei ist aus einer Pfeilspitze ein Gewürzständer entstanden.
- Während meiner Biografiearbeit zur Zeit der französischen Sommerernte sticht mich der Duft der Gewürze aus dem Ständer wie Pfeilspitzen in die Nase.

Ein Kurzfilm zu verschiedenen Kreativitätstechniken leitet ein zum vertieften Arbeiten mit oder über diese Technken.
Im Tandem beschäftigen wir uns mit jeweils einer Technik und präsentieren anschliessend die gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse.

Kreativitätstechniken oder "erfindungsfördernde Denkmethoden"
Wirkunsweisen:
- Synergieeffekte durch Teamarbeit
- Vermeidung von Blockaden durch Verhaltensregeln
- Lösungen der Gedanken von eingefahrenen Bindungen
- Aktivierung aller Wissensbereiche durch künstliche Assoziationssprünge
- Nutzung halb- und unterbewusster Problemlösungsfähigkeiten
- Systematische Erfassung möglicher Lösungen

Neue Ideen und Lösungen brauchen neue Sichtweisen um entstehen zu können. Wir müssen weit und sprunghaft denken und Zusammenhänge für möglich halten, die oft im Widerspruch zu dem stehen, was wir bisher (als bekannt) gelernt haben. Da diese Art zu denken gegen die automatische Funktionsweise unseres Gehirns arbeitet, müssen wir es bewusst tun, uns dafür entscheiden. Zusätzlich müssen wir unserem Denken oft zusätzliche Reize anbieten, die mit der eigentlichen Aufgabe anscheinend wenig zu tun haben, denn das untrainierte Gehirn entfernt sich ungern von seinen bekannten Wegen.
Dabei leiten uns die Kreativitätstechniken an. Sie sind strukturierte Vorgehensweisen für die Suche nach Ideen. Viele Techniken (Arbeitsweise) sorgen durch ihren Aufbau dafür, dass die Schritte des kreativen Prozesses eingehalten werden. Vielfach nehmen sie den Druck, eine Idee finden zu müssen, indem sie uns glauben machen, wir würden spielerische Aufgaben lösen - obwohl wir eigentlich nichts anderes tun als bereits Ideen zu entwickeln.

Intuitive Assoziationsmethoden z. B
- Brainstorming
- Mindmapping
Systematische Methoden z.B.
- Morphologische Analyse
- Progressive Abstraktion
- Fragenkaskade
- Reizwortanalyse
- Osborne-Checkliste
Weitere Methoden:
- Bewertungvon Ideen
- Disney- Strategie
- Little Technik
- Worst-Case-Methode

Die Wahl der Methode wird durch zwei Faktoren bestimmt, erstens die zu lösendne Aufgabe und zweitens der Mensch oder das Team, das die Technik anwenden soll. 
Kreativitätskiller sind Sicherheitsdenken. Konkurrenzdruck, Erwartungsdenken, Belohnungen, Sprunghaftigkeit, Zeitdruck, schlechte Rahmenbedingungen, Selbstzufriedenheit, Gleichgültigkeit, Desinteresse, ungünstige Organisationsstruktur oder mangelndes Selbstbewusstsein.

www.lehridee.de - Tipps und Hinweise - Literaltur bezw. Links




Donnerstag, 13. Februar 2014

Modul Körper, Hülle, Bewegung Tag 11

Nach einer verlängerten "Stand der Dinge - Runde" bekommen wir einen

1. Arbeitsauftrag: Standbild

Ziel ist es, als kleine Gruppe ein Standbild darzustellen um Körperarbeit und Wahrnehmung zu schärfen.
Das Standbild kann mit Requisiten hergestellt werden und soll Spannung/Entspannung sichbar und wahrnehmbar machen.

Die Bilder werden anschliessend ausgewertet von den Teilnehmenden wie auch von den Betrachtern. Dies erfahre ich immer als sehr lehrreich, da oft in Frage gestellt wird, was für mich bereits als gegeben empfunden wird.
In unserem Bild entsteht die Spannung durch die unterschiedliche Körperhaltung/Ebene, entgegengesetzte Blickrichtung und Aussagen der Körperhaltungen. Die Interpretationen des Dargestellten sind dann nochmals teils sehr unterschiedlich und bestätigen erneut, wie entscheidend ein kleines Detail für die Wirkung sein kann. (Mimik, Blickrichtung, Fusshaltung usw)

2. Arbeitsauftrag: Modell

Erarbeiten einer Ausstellung zum Thema Emotionen & Beziehungen.
Ziel: Das Thema im Modell 2/oder 3dimensional oder kombiniert und mit Einbezug einer Inszenierung sicht- und erlebbar machen.
Die Ideen in einem Modell aus Karton und mit einfachen Requisiten (stellvertretend für die Exponate) umsetzen und präsentieren.

Meine Idee ist folgende:
Ich stelle ein Affenhaus aus.
- Affen sind den Menschen sehr ähnlich und es kann, muss nicht, als Selbstreflexion betrachtet werden.
- Wer betrachtet wen, wer ist ausgestellt, wer ist Betrachter. wer inszeniert?
- Tiere zeigen ihre Emotionen ungefiltert
- Beziehungen im Rudel. Spielregeln.
- Was unterscheidet den Mensch vom Tier?
- Was ist gemeinsam?
- Was heisst zivilisiert?

Im Affenhaus möchte ich ein paar bekannte Bilder zeigen, die Emotionen und Beziehung sichtbar machen.

Hier das Haus aus Karton.

Wie in einem Puppenhaus platziere ich die rudimentär gestalteten Darsteller.

Das Alphamännchen als Rudelführer, gelassen, sich seiner (erhöhten) Position bewusst.
Daneben ein Weibchen mit einem Jungen (Mutterliebe),  ältere Tiere sind ranghöher gestellt.

Gegenseitiges Lausen stärkt die Bindung.

Futterneid und Macht. (Verachtung)

Wut nach Zurückweisung.


Freude und Unbeschwertheit.

Bei der Präsentation stellt sich die Frage, in welcher Form die Affen dargestellt werden. Es soll ja nicht als Museumsausstellung daherkommen. Müssen die Affen genau nach Affen aussehen? Oder könnten das auch Menschen sein? Wer ist drinnen und wer draussen? Wenn das Affenhaus ein Käfig ist, jederzeit und von allen Seiten einsehbar, wo ist die Grenze?
Darüber werde ich mir im Laufe der Woche noch Gedanken machen.



Mittwoch, 5. Februar 2014

Modul Körper, Hülle, Bewegung Tag 10

Wir sind bereits beim Tag 10, durch den Gabrielle Schmid uns führen und begleiten wird.
Das Thema ist Inszenieren und Vermitteln

Wir Menschen können nicht anders als die Welt mit den eigenen Augen zu betrachten und sie aus eigener Erfahrung zu deuten. Dabei sind wir immerzu bestrebt, Sinn und Zusammenhang herzustellen, indem wir Ereignisse durch individuelle Bedeutungsgebung verbinden. Wir neigen dazu, unsere eigenen Geschichten in etwas hinein- und aus etwas herauszulesen.

Wir analysieren in Zweierteam verschiedene Bilder.  Fragestelleungen sind:

1. Was sehe ich? (Phänomenologisch, Oberflächenbetrachtung)
2. Was denke ich? Was erzählt mir das Bild? (Assoziationen, Deutung)
3. Wodurch entsteht diese Wirkung? (Darstellung, Kontext)

Bei der Besprechung wird deutlich, wie unterschiedlich ein Bild wahrgenommen wird, auch wenn das Bild selber ja nichts tut. Bei Punkt 1. sind die Aussagen ja noch ziemich einig, danach ist eine gemeinsame Aussage kaum mehr möglich. Was die Aussage von oben bestätigt!

Inszenierung
Unter Inszenierung versteht man das Einrichten und die öffentliche Zuschaustellung eines Werkes oder einer Sache.


Was immer wir in Szene setzen, wird ausserhalb des Alltagskontexts wahrgenommen und allein deshalb schon mit besonderer Bedeutung versehen. Da wir Dinge immer im Zusammenhang wahrnehmen, wirkt der Kontext bestimmend für die Art und Weise, wie wir etwas deuten. Je nach Ziel und Zweck werden die Inszenierungen entsprechend gestaltet.

(aus dem Skript von Gabrielle Schmid)

Zur praktischen Arbeit:
Ausstellungssgestaltung
In zwei Gruppen werden Ausstellungen geplant

A) Thematische Ausstellung
Unsere Büsten sind Teil einer grossen Ausstellung zum Thema Emotionen.
 -Verschiedene Fragen sind vorgängig zu definieren: Absicht, Stimmung, Zusammenhang zur ganzen Aussetellung,
-Inszenierung praktisch (Raum, Hintergrund, Montage, Beleuchtung, Sockel, Bühne, Vitrine, Eineln oder als Gruppe, Farbe usw.)
-zusätzliche Elemente wie Bilder, Geräusche, Texte usw.

B) Kunst-Ausstellung
Die Büsten werden als Kunstwerke in einer  Gruppenausstellung präsentiert. Die Ausstellung umfasst weitere Werke
 -Verschiedene Fragen sind vorgängig zu definieren: Absicht, Stimmung, Zusammenhang zur ganzen Aussetellung,
-Inszenierung praktisch (Raum, Hintergrund, Montage, Beleuchtung, Sockel, Bühne, Vitrine, Eineln oder als Gruppe, Farbe usw.)
-zusätzliche Elemente wie Bilder, Geräusche, Texte usw.

Da weder Raum, Geld noch Zeit beschränkt sind, finden wir in den Gruppen nach einigen Diskussionen konkrete Entwürfe.

Ich bin Planungsteam der thematischen Ausstellung. In einem als Bahnhofshalle gestaltetem Raum werden viele Emotionsbüsten auf hohen schwarzen Säulen platziert. Sie stellen die Menschenmenge dar, die sich in einer Bahnhofshalle aufhält, nur ohne die neutrale Schutzmaske wie gewohnt. So soll die Fülle von Emotionen spürbar werden. Ein- und Ausgang zur Halle führen durch einen neutralen Tunnel, um möglichst von Emotionen unbelastet zu sein. Die ganze Szenerie wird unterstützt mit Bahnhofsprojektionen an den Seitenwänden, typischen Gerüchen und Geräuschen. Bewegungsmelder lenken beim Kontakt durch individuelle Beleuchtung den Fokus noch verstärkt auf die jeweilige Figur.

Tunneleingang mit Blick in die Bahrnhofshalle

Die zweite Gruppe hat ein Konzept erarbeitet für unsere Projekt - Ausstellung.
Der Ausstellungsraum ist noch nicht gebucht, aber trotzdem können bereits verbindliche Abmachungen getroffen werden. So soll die Ausstellung eine Gruppenausstellung sein mit gemeinsamen Nennern ( Sockel, Fläche, Beschriftung usw) so dass jeder seine Fläche gestalten kann aber keine Stellwände aufgestellt werden müssen. Dieses Thema wird uns noch weiterhin stark beschäftigen!



Montag, 27. Januar 2014

Modul Körper, Hülle, Bewegung Tag 9

Heute wird es spannend, die Betonbüsten werden von der Gipshülle befreit!

Gut verpackt gelagert ist nun alles hart getrocknet, aber noch nicht ganz ausgehärtet und auch anfällig für Beschädigungen.

Zuerst wird die Gipsschicht über der Naht entfernt. Dann mit einem Werkzeug die Naht vorsichtig gelockert und allenfalls die Schlicker (Trenn-)schicht unter Wasser entfernt.

Die erste Schale / Hälfe löst sich ohne Mühe...

...die zweite sitzt fest. Also schlage ich sorgfältig mit Schraubenzieher und Hammer die Gipsform weg. - Darum heisst das ja "verlorene Form".

Leider ist nicht ganz alles herausgekommen, ein Teil der Nase und das Ohr sind in der Form geblieben.
Unter dem Wasser und mit Hilfe von Pinsel entferne ich die Tonresten auf der Oberfläche und begutachte die Büste.

Tja, das Ohr fehlt wirklich!
Unter Umständen können Einzelteile mit einem Spezialkleber zusammengefügt werden. Das Ohr konnte ich aber nicht als Ganzes aus der Form retten, deshalb entfällt diese Variante hier.

Glücklicherweise besthet die Möglichkeit, hinter dem Ohr etwas Material zu entfernen und so ein neues Ohr heraus zu arbeiten. Es ist nicht perfekt, aber es sieht nach Ohr aus, vor allem da es auch am Platz vom Ohr ist.

Die Nase ist erst auf den zweiten Blick gut erkennbar eher wie zerbröselt als dass Teile fehlen.
Ich bearbeite also zuerst die Oberfläche, glätte die Nahtstellen und kratze die Rillen, Furchen und Falten etwas nach. Da der Beton noch nicht ganz gehärtet ist, geht das gut mit einem Messer und mit Stahlwatte. Bei ganz trockenem Material wird dazu eine Schleifmaschine oderWinkelschleifer eingesetzt.
Ingesamt bin ich erstaunt, wie gut sich alles abgeformt hat. Die Vorlage war ja sehr klein und er Beton, obwohl gesiebt, immer noch voller Sandkörner.

Mit wenig frisch angemachtem Beton modelliere ich die Nase nun neu auf und fülle gleichzeitig auch ein paar kleine Löcher auf. Das geht eigentlich ganz gut, nur muss jetzt natürlich alles wieder trocknen und ich kann nicht weiterarbeiten.
Die Oberflächenbearbeitung sthet dann also nächste Woche an. Ich möchte mit einem Graphitüberzug einen dunklen und glänzenden Ausdruck erhalten, aber wie das dann wirkt weiss ich noch nicht.  

Sinnliche Dimension - Ästhetik der Oberfläche
Oberflächen galten und gelten gemeinhin als suspekt: Sie scheinen nur der Zier, wenn nicht gar der Irreführung zu dienen, denn der Schein, so heisst es seit jeher, trügt.
Das Wesentliche dagegen - Inhalt, Bedeutung, Wahreit - wird in der Tiefe vermutet.
Was Oberfläche in erster Linie ist: ästhetisches, phänomenologisches Phänomen, das von Inhalten nicht ablenkt oder sie schmückt. sondern die überhaupt erst prägt und ihnen sinnliche Dimensionen verleiht. 
Oberflächen sind zugleich die Grenzen zum Unsichtbaren, dem was darunter im Verborgenen liegt. 

Zitate:
"Die menschliche Gestalt kann nicht bloss durch das Beschauen ihrer Oberfläche begriffen werden, man muss ihr Inneres entblössen, ihre Teile sondern, die Verbindungen derselben bemerken, die Verschiedenheit kennen, dich von Wirkung und Gegenwirkung unterrichten, das Verborgene, Reuhende, das Fundament der Erscheinung sich einprägen, wenn man dasjenige wirklichschauen und nachahmen will, was sich als ein schönes, ungetrenntes Ganzes in lebendigen Wellen vor unserem Auge bewegt."
J.W. von Goethe, Schriften zur Kunst.

"Manchmal denke ich, das Herz eines Menschen ist wie ein tiefer Brunnen. Niemand weiss, was auf seinem Grund ist. Man kann es sich nur anhand der Dinge vorstellen, die bisweilen an der Oberfläche treiben. "
Haruki Murakami, Blinde Weide, schlafende Frau











Dienstag, 21. Januar 2014

Modul Körper, Hülle, Bewegung Tag 8

Ästhetische Bildung

"...der Mensch spielt nur wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch wo er spielt..." F. Schiller 

Ästhetische Bildung versteht Bildlung nicht in erster Linie als Wissensaneignung bei der das Denken der Wahrnehmung übergeordnet ist, sondern als Ergebnis sinnlicher Erfahrungen, der selber Quelle von Wissen und Erkenntnis sein können.

Ästhetik
- Wahrnehmung, Empfindung
- Lehre der "wahrnehmenden" Schönheit / - Gesetzmässigkeit der Schönen und der Kunst
- Wortgebrauch: Synonym für schön, geschmackvoll, ansprechend
- Wissenschaft: Bezeichnung für ganze Palette von Eigenschften, die darüber entscheiden, wie
  Menschen Gegenstände wahrnehmen.
- also sinnliche Wahrnehmnung (empirisch)
          > entscheidend ist Sinnlichkeitund Sinnhaftigkeit
          > Be (deutung)

Bildung
- vom althochdeutschen -bildunga
   Schöpfung, Bildnis, Gestalt
- Formung des Menschen im Hinblick auf sein Mensch-sein, seiner geistigen Fähigkeiten
- Prozess des sich-bildens, sich formen
- gebildet sein: ein bestimmtes Ideal soll erreicht sein
- Zeichen der Bildung: das reflektierte Verhältnis zu sich, andern und der Welt.
- Bildung bezieht sich auf > geistige, kulturelle, lebenspraktische, persönliche und soziale    
  Kompetenzen.
- Bildung ist historisch, sozial und kulturell bedingt.


Praktisches Arbeiten
Die Negativ-Form ist heute bereit zum Entpacken.

Mit einem Messer oder Spatel wird sorgfältig die Naht gelockert. Der Gips ist inzwischen zwar ausgehärtet, aber doch ein brüchiges Material.

Bei mir haben sich die beiden Schalen mühelos voneinander getrennt, bei Bedarf könnte die Trennschickt auch unter dem Wasserstrahl aufgelöst werden um die Formen zu lösen.

Nun entferne ich mit einem Pinsel unter fliessendem Wasser alle Tonreste ab.

So wie ich das beurteilen kann, ist die Form ohne Fehler abgeformt.

 Wiederum bepinsle die ganze Oberfläche mit einer dünnen Schlickerschicht (Trennmittel). Diese soll gleichmässig und dünn aufgetragen werden, da Wülste und Brauen sich beim Abgiessen abformen werden.

Nun werden die beiden Schalen exakt zusammengefügt und mit Draht fixiert. Die Naht wird mit Gips abgedichtet.


Nun wird die Form mit der Öffnung nach oben in einem Gefäss eingebettet. Sie muss stabil stehen und möglichst waagrecht stehen.

Wir verwenden für den Giessmasse eine gängige Betonmischung. Zuerst entferne ich mit Hilfe eins Siebes die groben Sandstücke.

Dann wird die Mischung mit Wasser so angerührt, dass eine dickflüssige Masse entsteht.

Dies wird nun nach und nach in die Form eingegossen.
Wichtig ist, immer wieder an der Form zu schüttlen, damit sich auch die kleinsten Poren mit festem Material füllen können und keine Lufteinschlüsse entstehen.

Ist der ganze Hohlraum gefüllt, wird so lange an der Form geklopft und vibriert, bis die Masse sich nicht mehr weiter absetzt.

Die Füllung ist etwas höher als der Boden der Gipsform, da mit dem Trocknen noch etwas Schwund entstehen wird.

Nach einer kurzen Trocknungszeit kann alles wieder verpckt werden. Ein feuchtes Tuch und Plastik verhindern ein allzu schnelles Abtrockenen.

Gegenüber der Verwendung von Beton als Material des Plastikers herrschen heute immer noch einige Vorurteile. Die Hauptgründe für die Ablehnung sind die Schwere der Güsse, die Kompliziertheit der Verfahren und die graue Unansehnlichkeit des Betons. Alle diese Argumente sind durch eine grosse Anzahl schön gegossener Kunstwerke aus Beton bereits widerlegt worden. Hohlgüsse sind seit den 50er Jahren an die Stelle der früher sehr verbreiteten Massivgüsse getreten. Sie sind nicht nur gewichts- und kostenmässig vorteilhafter als Massivgüsse, sondern besitzen auch höhere Druckfestigkeit. Die Herstellung dauerhafter Betongüsse ist keineswegs kompliziert. Weder müssen bestimmte Temperaturen eingehalten werden noch herrscht Zugluftempfindlichkeit, wie das bei der Arbeit mit Kunststoffen der Fall ist. Vielmehr können bei Betonarbieten alle Vorgänge mit geringem Kostenaufwand auch unter ungünstigen äusseren Bedingungen und unter ständiger Beobachtung vom Bildhauer selbst ausgeführt werden. 
Betongüsse müssen auch keineswegs unansehnlich sein. Nicht zuletzt verdankt Beton der ihm eigenen Möglichkeit zur Imitation traditioneller Materialien vom Stein bis zur Bronze seine zunehmende Verbreitung. Beton ist gegen äussere Einflüsse (Schlag, Stoss, Hitze, Kälte, Wasser) sehr unempfindlich. Er übertrifft bei richtiger Anwendung die meisten natürlichen Steine an Härte und Wetterbeständigkeit. 
Von besonderer Bedeutung für dieBetonarbeit ist vor allem auch die Möglichkeit, aus den Verfahren der Bauindustrie Vorteile für das Vorgehen des Bildhauers zu gewinnen. 
(aus dem Skript von Adrian Müller)













Dienstag, 14. Januar 2014

Modul Körper, Hülle, Bewegung Tag 7

Heute bringen wir alle noch letzte Korrekturen an den Tonbüsten zu den 7 Emotionen an. Danach wählen alle ein Modell aus um eine Negativform zu erstellen.

Es gibt eine Vielzahl von Abgusstechniken, die je nach abzugiessendem Modell und gewünschtem Ergebnis gewählt wird:
Verlorene Form
Diese Technik ist sehr einfach; da die Form aber verloren gehtbeim Abguss ist sie nur für Unikate geeegnet.
Silikon-Form
Diese Technik ist aufwändig und relativ teuer. Für hochwertige Skulpturen wird meist Silikon verwendet. Vom Original (z.B.Tonmodell) wird eine From mit Silikon erstellt, die danach für unzählige Abgüsse verwendet wird.
Latex-Abgüsse
Auf das Modell werden mehrere Schichten Latex aufgetragen (oder  falls möglich das Modell in Latex getaucht). Wenn die Schichten genug stark und getrocknet sind, wird der Überzug abgezogen. Man erhält dann ein Negativ das mehrmals gebraucht werden kann. Allenfalls benötigt es eine Stützform. 
Da Latex beim Trocknen ca. 10% keiner wird ist diese Technik nicht geeignet für masstabgetreue Sulpturen. 

Material für die Skulptur
Es gibt eine Unzahl von Material für das Giessen von Skulpturen. Das gewünschte Resultat bestimmt das Material - eine Auswahl:
Bronze
Bronze ist das klassische Material für Skulpturen in allen Grössen. Der Guss ist sehr aufwändig, weshalb eie Bronzeskulptur sehr wertvoll ist. Bronze ist sowohl für Innen- wie auch den Aussenraum geeignet und für alle Grössen.
Gips
Gips sit ebenfalls sehr klassisch und eignet sich vortrefflich für sehr detaillierte Oberflächen für den Innenraum. Zudem ist Gips sehr kostengünstig und weit verbreitet. 
Beton
Beton ist kein klassisches Material für Skulpturen. Die Oberfläche wird nicht sehr detailgetreu nachgebildet. Beton ergibt eine etwas archaische Struktur, was sofern gewünscht, eine sehr "lebendige" Oberfläche ergibt. Beton ist egeeignet für Aussenräume.
 (Skript Adrian Müller)

Praktische Arbeit
Aus den vorab gestalteten Büsten wird nun eine ausgewählt um in einem ersten Arbeitsgang die Gipsform  hergestellt.

Ich wähle dafür diese Büste aus, da sie mir am besten gefällt. Allerdings ist dies eher etwas unvernünftig und nicht erfolgsgarantiert, da sie sehr klein ist und beim Abgiessen mit dem Beton die Details nicht gut erkennbar sein werden. Aber ich möchte es trotzdem versuchen.
Zuerst werden Tonstreifen vorbereitet.
Diese bilden nun einen Kragen und werden sorgfältig in der Mitte der Form angebracht.
Es soll dicht abschliessen und es dürfen keine "Brauen"entstehen. (überstehendes Material)
Die Rückseite wird zum Schutz mit einem feuchten uch abgedeckt.
Nun wird der Gips angemacht. Die erste Schicht soll recht flüssig sein damit sie sich optimal an die Tonform anschliesst. Zur Sicherheit für das Arbeiten später wird dieser erste Auftrag eingefärbt.
Der Gips wird nun mit der Hand an die Tonform gespritzt. So werden sämtliche Vertiefungen gefüllt. Es muss sehr sorgfältig gearbeitet werden, damit sich keine Luftlöcher bilden.
Danach werden weitere Schichten aufgetragen, die in der Konsistenz immer fester sein dürfen. Am besten gelingt eine glatte Oberfläche mit Hilfe eines Spachtels.
Der ganze Gipsauftrag sollte 2-3 cm dick sein, also bis der Kragen bedeckt ist und auch Vorne genügend Material ist.
Der Kragen kann nun sorgfältig entfernt werden.
Die Aussenränder trage ich mit einem Messer etwas ab um das spätere Bearbeiten zu vereinfachen.
Auf die Gipsfäche trage ich nun eine Schicht Schlicker auf (Ton in Wasser aufgelöst).
Diese bildet eine Trennschicht und lässt sich später wieder gut entfernen.
Nun wied nach demselben Prinzip die zweite Schale mit Gips aufgebaut.
Gut sichtbar auch hier die rote "Warnschicht".
Jetzt wird noch die Verbindungsnaht der beiden Schalen freigeschabt.
In ein feuchtes Tuch geschlagen und mit Plastik umhüllt wird das Ganze nun bis nächste Woche zur Seite gestellt. So wird eine allzu schnelle Trocknung verhindert.