Montag, 10. Dezember 2012

Tag 2
Holz

Hier stehen sie also bereit, alle Holzstücke aus denen Kugel oder Kugelvariationen entstehen sollen. Es hat verschiedene Holzarten: Eiche, Birke, Buche, Ahorn und Kirsche.

Mein Stück erscheint mir nun doch seeehr gross...

Das Stück wurde ja vor zwei Tagen nur abeschnitten und ich muss als erstes die Rinde entfernen, was sehr leicht geht. So ist die Form besser sichtbar, den Bäume wachsen ja bekanntlich nicht immer gerade.

Auch bei meinem Stück Holz entfernt mit Vera die grossen überstehenden Holzteile, es gibt ja dann noch genügend zum wegnehmen für mich. Sie ist hier mit voller Schutzkleidung die es braucht beim Arbeiten mit der Kettensäge: Schnittschutzhosen, Stahlkappenschuhe, Helm mit Gesichtsschutz aus Gitter und Pamier, Handschuhe.

Sie bringt Kerben an, dort wo noch viel Holz weg muss, damit es etwas einfacher geht.

Die Werkzeichnung
Nun muss zuerst noch eine Werkzeichnung angefertigt werden, damit die Form im Holz eingezeichnet werden kann.
Es geht darum, die Form die man sich vorstellt mittels eines Rasters auf das Holz zu übertragen. Jede Form in jeder Grösse lässt sich so bearbeiten.
Zuerst wird die Form (Umriss, Kontur) skizziert und dann die Rasterlinien aufgezeichnet: Rahmen, Mitte senkrecht und waagrecht und dann bei Bedarf nochmals unterteilen und nochmals. Wichtig ist, dass die Form genau in den Rahmen passt, damit mölgichst wenig Materialverlust entsteht. Bei komplexeren Formen werden Vorder- und Seitenansicht gezeichnet.
Beispiele:

Bei der letzten Zeichnung wurde der Kopf als Mass verwendet.
Nun können mit einer anderen Farbe die Schnitte eingezeichnet werden, die dann mit der Säge ausgeführt werden. Die schraffierten Flächen sind die, die so wegkommen.
Das Raster und die Form werden nun vergrössert auf des Holz übertragen. So findet man sich in der Form zurecht und kann sich orientieren. Auch wichtige Punkte oder linien der Figur werden markiert.

Bevor ich also beginne, muss ich mir bewusst sein, was ich überhaupt machen will. Wie ist die Form, wie die Oberfläche? Anpassungen während dem Arbeiten sind jederzeit möglich und oft auch unumgänglich.

Wenn ich nun das Holz von oben anschaue ist gut erkennbar, dass der Stamm nicht rund ist sondern eine "Delle" aufweist. Entweder ich mache die Kugel viel kleiner, das wäre allerdings schade um soviel Holz das verloren geht und es wäre auch sehr viel Arbeit. Die zweite Variante ist, dass ich die Delle einfach ignoriere und dann in der fertigen Kugel ein Stück Rinde sichtbar sein wird.

Die Oberfläche möchte ich ganz glatt machen. Das Stück ist ja eigentlich eine Astgabel und es wird viele Risse geben, das wird dann sicher interessant.

Dies ist meine Werkzeichnung...
Werkzeichnungen werden meist von Hand mit Augenmass angefertigt, seltener wird genau abgemessen. Dies kann bei sehr genauem von Details notwendig sein. 

...die ich mit Hilfe einer Schnur und Stift auf das Holz aufzeichne.

Die Mittellinien ziehe ich über den Rand sietlich hinunter und sie werden auf der anderen Seite wieder "hochgezogen". Auch die waagrechte Mittellinie trage ich ein, aber es ist nicht unbedingt notwenig, den Kreis auch seitlich einzuzeichnen. Die Linien werden während des Arbeitens immer wieder erneuert, wenn es hilfreich ist.

Nun gehts los!
Ich probiere verschiedene Meissel aus. Zu Beginn, wenn viel Material weg muss, wird am besten mit einem breiten stark gewölbten Meissel gearbeitet. Ebenso ist der schwere Klüpfel aus Kunststoff am besten geeignet.

Zuerst soll der Rand gebrochen werden und danach arbeitet man sich immer weiter nach hinten.

Ich arbeite hier am Boden, das Holz ist auf einem Palett und ich auf einem Schemel hockend in einer bequemen Stellung.


Zum Glück habe ich noch einige Zeit zur Verfügung, im Moment kann ich mir kaum vorstellen, wie aus diesem immer noch riesigen Stück eine Kugel entstehen soll.












Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen