Mittwoch, 23. Mai 2012

Tag 6

Komposition/Flächengstaltung
Ornament und Abstraktion

Ein Ornament (von lat. ornare, "schmücken, zieren") ist ein meist sich wiederholendes, oft abstraktes oder abstrahiertes Muster.

Aufgabe: Gestalten eines linearen Bildmotives
Grundlage für die florale lineare Flächengestaltung ist das lineare Zeichnen nach der Natur. Interessante Pflanzenformen oder Ausschnitte werden ausgesucht und die Umrisslinien gezeichnet. Die Zeichnung nur auf eine Linienstärke reduzieren.


Mögliches Vorgehen einer Abstraktion


Ornament
Ausgehend vom ausgewählten Motiv habe ich zwei Beispiele von Reihungen erarbeitet.
Motiv gedreht

Motive gedreht und gespiegelt

Eine Streuung wirkt dynamischer als die eher statische Reihung. Die Steuung kann nach einer gewissen Ordnung gestaltet sein oder ganz willkürlich.

Mir hat das Erarbeiten dieser Ornamente viel Spass gemacht. Zu sehen, wie sich das Blattmotiv tatsächlich verändert und allmählich zu einer zwergenähnlichen Hexengestalt wird. Nun können wiederum Ausschnitte ausgewählt und somit neue Formen gefunden werden.


Kunstgeschichte: Renaissance (ca. 1420 - 1600)

Wiedergeburt der Antike
Der Begriff wurd im 19. Jh. vom französischen Historiker Mchelet geprägt und bezeichnete eine kunsthistorische Epoche, die in Italien um etwa 1420 begann und bis ins 16. Jh reichte. Bereits Giorgio Vasari (1511 - 74), der erste europ. Kunsthistoriker sprach von rinascita (= Wiedergeburt). Er ging davon aus, dass die "Barbaren des Nordens" schuld am Untergang des römischen Reiches gewesen wären und damit am Verfall der antiken Kunst.

Charakteristik der Zeit
Das Mittelalter hatte den Sinn des Lebens in der Vorbereitung auf das Jenseits und in der Überwindung des Irdischen gesehen; jetzt aber begann der Mensch sich selbst und die Welt als lockende Werte zu entdecken und die Erfüllung seiner Aufgaben im Diesseits zu suchen. Mit den neuen Auffassungen von der Schönheit der Welt, mit der Freude am Leben und der Freiheit des Geistes schien die Kunst des klassischen Altertums am besten zu harmonisieren.
Im Laufe des 14. Jahrhunderts entstand der Humanismus. Er forderte und förderte, dass die Naturwissenschaften nicht mehr auf kirchlichen Glaubenssätzen (Dogmen), sondern auf unvoreingenommener Naturbeobachtung, Vernunft und verstandesgemässer Erfahrung beruhen sollte. Dies bedeutete das Ende der bisherigen Einheit von Glauben und Wissen, der Bürger trat als Kulturträger neben dem Priester, dieUnversitäten lösten ihre Abhängigkeit von der Kirche und in der Kunst hielt man sich an klassische Vorbilder.
Dabei verlor die religiöse Kunst nicht an Rang: die Kirche blieb nach wie vor für den Künstler die grosse Auftraggeberin. Doch tritt von jetzt an viel stärker als im Mittelalter die weltliche (profane) Kunst als Aufdruck fürstlicher und provater Repräsentation hervor.
Während im Mittelalter die Kunst ausschliesslich Ausdruck einer allgemeinen Religiosität ist, wird in der Renaissance der Meister zum Künstler, der sich einem kritischen Publikum stellt. Das Kunstwerk ist jetzt nicht bloss objektiver und anonymer Ausdruck einer allgemeinen Religiosität, es wird zur selbstständigen und subjektiven Leistung. (Emanzipation - Ungebundenheit der Kunst).
Für die Kunst werden Regeln aufgestellt, Grundsätze formuliert, die Zentralperspektive entdeckt ud Propositionslehren verfasst. Mit Hilfe dieser Systeme gelang es der Malerei, die Erscheinung der irdischen Wirklichkeit im Bild festzuhalten.
Man versucht ein "Illusion" der wirklichen Welt zu schaffen, in der der Mensch das Mass aller Dinge ist (antiker Gedanke). Das Heilige erscheint in der Gestalt idealisierter Menschen und das Irdische findet seine Fortsetzung in einem illusorischen Bildraum, in den der Besucher gleichsam hineingehen kann.

Neuerung in der Malerei der Frührenaissance
  • Darstellung des Raumes (Zentralperspektive, Plastizität und Licht- und Schattenspiel)
  • Darstellung des Menschen (Studien der Anatomie: Proportionen, Beweglichkeit und Harmonie, Nackheit = Symbol der paradiesischen Unschuld und Symbol des Göttlichen)
  • Darstellung der Schönheit (Gesetzmässigkeit: Proportionslehre der Geometrie, Idealisierung des weiblichen Körpers)
  • Idividualität
  • Harmonie der Farbe
  • Zum ersten Mal Landschaftsdarstellungen (symbolisieren des Grundprinzip der Schönheit), Sittenbilder
  • Tafelbild entsteht (Kunstwerk transportabel, Kunstwerk autonom), Kunsthandel


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