Dienstag, 1. Mai 2012

Tag 3
Vom Punkt in die Bewegung (Linie)

Die Linie hat eine bestimmte Länge, eine betimmte Dicke, eine bestimmte Richtung und einen bestimmten Charakter.
Diese Merkmale zeigen sich schon bei der alltäglichsten Verwendung von Linien: beim Schreiben.
die vereinbarten Entsprechungen zwischen den visuellen Zeichen (den Buchstaben) und den sprachlichen Lauten ermöglichen die Kommunikation.
Andererseits zeigt unsere Handschrift individuelle Merkmale unserer Persönlichkeit.

Die Zeichnung macht sich unsere Fähigkeit zunutze, bestimmte 2-dimensionale Liniengebilde mit Dingen und Lebewesen aus unserer 3.dimensionalen Umwelt zu assozieren. Diese Darstellungen bestehen häufig aus nichts anderem als aus Umrisslinien oder Konturlinien, welche die Begrenzung der gemeinten form zum Hintergrundwiedergeben, so wie man diese aus einem bestimmten Blickwinkel heraus wahrnimmt.
In diesem Fällen hat die Linie - als "gebundene Linie" -  die Funktion des Abbildens, oder zumindest des Hinweisens auf die anschauliche Wirklichkeit.

Jede Idee versandet in der Theorie wenn sie nicht konkretisiert (und damit verfizierbar wird) werden kann. Es geht darum der Idee (Punkt) Richtung zu geben.

Gruppenarbeit:
Was ist Linie und wann ist Linie Linie?
Einige Begriffe, in denen die Linie enthalten ist:
-Linienrichter
-Lebenslinie
-Aussen-/Innenlinie
-linear
-Linienführung
-Linienbus

Was können Linien:
Linie formt
teilt Fläche
begrenzt Fläche
ist grenzenlos
hat ein Anfang und ein Ende
ist allgegenwärtig
ergeben sich durch Kontraste wie hell-dunkel oder versch. Farben
ist ein Blickfang
Eine Linie stellt dar, ist aber auch ein mentaler Raum. Die Linie kommt aus dem Nichts, wird stärker und verschwindet wieder in der Unendlichkeit.

Bearbeitungsvarianten
Ausprobieren von verschiedenen Linienwerkzeugen. Die Linien so setzen, dass sich ein Verlauf von hell zu dunkel ergibt. Spielen mit Abständen, mit Druck und weniger Druck der Werkzeuge. Beobachte das Verhalten der verschiedenen Materialien.
Acrylfarbe
Farbe verdünnen, damit eine ganze Linie gezogen werden kann. Geht besser mit Rundpinsel (blau) als mit Flachpinsel (grün), der sich weniger vollsaugen kann
Tusche
verdünnt mit Flachpinsel gezogen. Farbe sehr ausgiebig, sehr interessant die Struktur, wenn der Pinsel fast trocken ist.
Farbstift
Einfache Handhabung, Variationen möglich mit verschiedenen Papieroberflächen
Bleistift
Je nach Härtegrad der Mine unterschiedliche Intensität des Schwarztones und Feinheit der Linie.
Tusche
Mit Feder unverdünnt, verschiedene Stärken. Mit Ornamentfeder ist es möglich, eine ganze Linie zu ziehen, mit den Schreibfedern nicht, da sie kein Reservoir für die Tusche/Tinte haben. 
  Neocolor
Einfache Handhabung, für mich eher etwas plump. Feines Arbeiten ist durch den breiten Stift schwierig, eher für grosszügigere Arbeiten. Bei intensiveren Farben hell-dunkel-Schattierungen möglich, interessante Strukturen ergeben sich durch verschiedene Papieroberflächen.
Kohle
Etwas anspruchsvoller in der Hand (Stift ist sehr zerbrechlich und die Kohle haftet nicht auf dem Papier, schwarze Flecken überall sind vorprogrammiert)
Dafür lohnt es sich. Es lassen sich sehr schöne Linien ziehen, dicke, dünne satt schwarze und leicht graue. Ist sehr spontan und unmittelbar.
Graphit
Ist eigentlich wie ein breiter Bleistift, dadurch andere Gestaltungsmöglichkeiten. Flach aufgesetzt kann die Linie sehr breit gezogen werden. Veränderungen von Druck und Einsatz der Mine zeigen sich sehr schön.

Hier noch ein paar Proben von Kombinationen und Variationen. Bereits mit der Linie und den verschiedenen Materialien scheinen mir die Möglichkeiten doch schon sehr gross.












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