Dienstag, 15. Mai 2012

Tag 5
Die Form/Fläche

"Eine Form, die in Beziehung zu weiteren Formen steht, stellt eine Aussage dar"
Hans Hofmann
Quadrat, Kreis, Dreieck sind die drei elemantaren Formcharaktere. Diese drei Grundelemente der Flächenformen enthalten als innewohnenden Wesensgehalt die vier Grundprinzipien des Raumes als Raumrichtungen:
Das Quadrat:     horizontal-vertikal-Bewegung
Der Kreis:          circuläre Bewegung
Das Dreieck:     diagonale Bewegung, Richtung je nach Schenkellänge
Alle vorstellbaren Linien und Flächenformen sind abzuleiten als Kompositionen von einem, zweien oder dreien dieser drei elementaren Formcharaktere.
Johannes Itten

Wenn wir eine Linie durch Krümmung oder Knickung schliessen, so entsteht ein "Innen" oder "Aussen".
Den eingeschlossenen Bereich deuten wir als "Form" oder "Fläche", den ausgeschlossenen als "Grund".
Je grösser eine Fläche im Verhältnis zum Bildgrundwird, desto mehr wird sie wieder zum "leeren Raum". In der Bildgestaltung sprechen wir von Positiv- und Negativformen, wobei die Positivformen die "gemeinten" Formen sind und die Negativformen dem Umraum oder dem Hintergrund entsprechen.
Flächenformen unterscheiden sich in ihrer Qualität, ihrer Quantität, in ihrer Begrenzung und in ihrer Verwirklichung.
Die grundsätzlichen Formqualitätskontraste sind:
- rund-eckig
- geometrisch-freispielend
- symmetrisch-assymmetrisch
- regelmässig-unregelmässig
- einfach-komplex

In jeder Form der Gestaltung hat der gekonnte Umgang mit Kontrastwirkungen zentrale Bedeutung. Wir wissen, dass eine Wahrnehmung in ihrer Wirkung verstärkt wird, wenn sie am Gegensatz gemessen werden kann. Allerdings werden wir kaum je alle möglichen Kontraste (Form-, Helligkeits-, Farb- und Materialkontrast) gleichzeitig in ihrer vollen Intensität anwenden. Dies würde zu einer unangenehmen Überreizung führen. Die prägnantesten Bildwirkungen ergeben sich im Gegenteil aus dem Einsatz eines einzigen oder von höchstens zwei Hauptkontrasten.
(aus dem Skript von Adrian Müller, LG Gestalten und Ausbilden)

 Neue Formen finden mit den Teilen eines Tangrams. 

Gestaltungsvariationen mit der neuen Form. Wirkung der Form in verschiedenen Farben. Positiv- und Negativform.

 Die Grundformen habe ich nun ausgeschnitten und durch Übereinanderlegen nochmals neue Formen gefunden.
Durch Zerschneiden der gleichen Grundformen vertikal und horizontal ergeben dich zwei verschiedene Musterbilder.
 
Durch neue Einzelteile lassen sich nun wiederum ganz neue Formen bilden, oben nur eine leichte Verschiebung der Originalform, unten eine ganz neue Zusammenstellung.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen