Mittwoch, 9. Januar 2013

Tag 4
Holz
Die Themen dieses Tages sind:
- Arbeiten an der Skulptur / Formfindung
- Meissel schärfen
- Werkzeugbeschaffung

Bei mir persönlich geht es immer noch darum, möglichst viel Material wegzubekommen. Es ist ein riesiger Krampf! Zum Glück gibts immer mal wieder Pausen, um die schmerzenden Schultern und Hände zu entspannen und auch den Kopf etwas frei zu bekommen.

Immer noch trage ich nach dem Prinzip "Kante brechen und von der Stirnseite gegen die Mitte" Holz ab. Ich benutze dazu auch einen grössen Hohlmeissel. Dieser kann relativ steil angesetzt werden, so geht auch mehr Holz weg. Aber Achtung, das Stirnholz und die Asteinschlüsse sind viel härter, hier ist Vorsicht geboten, die Meisselspitze könnte abbrechen. Hier wird der Meissel flacher angesetzt und das Holz in dünnen Schichten abgetragen.

Die Mitte der Stirnseite bleibt immer mein Fixpunkt, dies ist der äusserste Punkt.

Eigentlich ist es einfach, alles was nicht rund ist muss weg. Aber ganz so einfach ist es trotzdem nicht. Irgendwie verliere ich immer wieder die Orientierung wo ich nun bin und wieviel muss weg. Desshalb ist es sehr hilfreich immer wieder aus der Distanz das Ganze zu betrachten und mit inem Stift die Stellen zu markieren, die sicher noch zuviel sind.

Dies nimmt mir auch die Unsicherheit oder auch die (im Moment noch unbegründete) Befürchtung, zuviel Holz wegzunehmen.

Inzwischen sind auch die einen oder anderen Meissel etwas stumpf geworden. Das Schärfen des Werkzeugs gehört zum erfolgreichen und effizienten Arbeiten. Wir bekommen eine Einführung in dei Praxis des Meisselschärfens und üben dies im Anschluss gleich selber.




Synthetische Steine sind aus Silicium - Carbid oder Carborundum. Sie sind sehr hart und sind mit Öl, Wasser oder trocken verwendbar. Er dient zum "Ausreiben" der Werkzeuge.
Ölstein oder echter Arkansasstein verwendet man zum "Abziehen" der Werkzeuge mit Hilfe von Öl oder Petroleum.
Der Streichriemen ist ein Stück Leder auf einer Holzunterlage und wird zusammen mit einer Paste zum Abziehen der geschliffenen Werkzeuge.

Beim Ausreiben wird die Klingen auf der oberen Seite angeschliffen. Der Stein wird gleichmässig geführt und flach gehalten. Die abgerundete Seitenkante des Steins hilft beim Schleifen in der Rundung des Meissels. Es bildet sich nun eine sogenante Braue auf der unteren Kante des Werkzeugs.

Diese Braue wird nun mit dem  Abzeihstein entfernt. Mit fliessenden Bewegungen wird die Unterseite auf dem flachen Stein hin und her bewegt.

Zum Schluss wird die Klinge ein paarmal über den Streichreimen gezogen.
Zur Kontrolle kann mit dem frisch geschärften Meissel ein Probeschnitt gemacht werden. Die Schnitt muss ganz glatt sein, ohne Rillen.
Bei starken Beschädigungen der Klinge wird das Werkzeug mit der Maschine geschliffen oder allenfalls kann der Schleifservice der Werkzeugfabrik in Anspruch genommen werden.

Wie eigentlich überall lohnt sich bei der Anschaffung von Werkzeug auf gute Qualität zu achten. Es gibt in der Schweiz sehr hochwertige Werkzeugherstellung und Vertrieb. (Ich habe mir das Material vom lokalen Eisenwarenhändler bestellen lassen)







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen