Montag, 3. Juni 2013

Modul Stein Tag 1


Heute starten wir in einem neuen Modul, beim Bearbeiten von Stein. Dazu finden wir uns ein im Atelier der Familie Huber in Cham.
Thomas Huber wird uns die nächsten Wochen anleiten und begleiten. Er erzählt uns zuerst die Geschichte des Ateliers und seinen Werdegang.
Siehe dazu: www.huber-bildhauer.ch

Wir erhalten zunächst eine kurze Einführung in die Werkzeugkunde.
Einige sind uns aus der Holzbearbeitung schon bekannt, wie Klüpfel oder Klöppel. Obligatorisch ist das Tragen einer Schutzbrille, Handschuhe können, müssen aber nicht getragen werden. (Blasenbildung)
Verschiedene Mess- und Markierungsutensilien gehören auch dazu sowie kleine Besen zum Entfernen des Steinstaubs.
Die spezifischen Werkzeuge wie Flach- und Spitzeisen, Setzer und Schlageisen werden wir zu einem späteren Zeitpunkt näher kennenlernen. Es gibt verschiedene Grössen und Gewichtsklassen auch bei den Schlagwerkzeugen Klüpfel und Fäustel. Bei den Werkzeugen mit breitem flachem Ende werden Holz- oder Kunststoffklüpfel verwendet, bei den gerade endenden der Metallfäustel.

Thomas hat uns zum Bekanntmachen mit dem Material verschiedene Steine bereitgelegt, dazu die passenden Werkzeuge. So gilt es nun, die ersten Erfahrungen in der Bearbeitung zu machen, die verschiedenen Härten und Eigenheiten der Steine zu ahnen.
Lavastein: Sehr porös und eher geegnet für grossflächige Arbeiten. Schöne Farbe und interessante Oberflächenoptik.
Speckstein: Hier eine eher harte Variante. lässt sich gut bearbeiten und ist sehr kompakt.
Sandstein: Auch eher "einfach" zum bearbeiten, gehört zu den weicheren Steinen.
Kalkstein: Gehört ebenfalls zu den weichen, leicht zu verarbeitenden Steinen. Er ist porös und lässt sich kaum polieren.
Kalkstein: Auch hier gibt es ganz verschiedene Sorten, die sich in Aussehen und Eigenschaften unterscheiden.
Halbmarmor: Ein Stein, der seine Umwandlung in echten Marmor noch nicht beendet hat.
Sandstein: Dieser Sandstein hat sich als Fake herausgestellt, den aber niemand von uns bemerkt hat. Es ist eine Betonmischung, die sich aber ganz gut bearbeiten lässt und auch optisch etwas hergibt.
Marmor: Klassischer Bildhauerstein, der in unzähligen Farbvariationen vorkommt. Marmor lässt sich vielseitig einsetzen und wirkt klassisch elegant. Beim Bearbeiten verhalt er sich zuckerig, im Gegensatz zu Sand- und Kalkstein, die eher absplittern.
Granit: Er gehört zu den Hartgesteinen und es erfordert ungleich mehr Kraft und Können um diesen Stein zu bearbeiten. Umso grösser die Freude an der Erfahrung, dass sich auch auch Steinbildhauerneuling wenige Brocken Material vom Grossen Stein abschlagen lassen...

Thomas gibt uns das Thema bekannt, das wir während den nächsten Wochen umsetzen werden:  
Fluss
Wir haben nun Zeit, uns dazu Gedanken zu machen und erste Ideen zur Umsetzung zu sammeln. In der Zwischenzeit wählen wir unseren Stein aus. Thomas hat ein ganzes Palett voller zugeschnittenen Sand-Kalksteine parat, würfelförmige und rechteckige.

Als erstes gilt es nun, die Stücke auf die Arbeitsgestelle zu verteilen. Hier gelten bestimmte Regeln im Umgang mit diesen doch sehr schweren Gewichten:

Durch Kippen werden zuerst Kanthölzer unterlegt...

...die möglichst am Rand platziert werden.
So ist es möglich, kleinere Steine zu zweit hochzuheben. Die Gewichtsgrenze liegt bei etwa 40 kg, die kleineren Stücke können also gerade noch so transportiert werden.
Die grösseren Steine sind etwa 60 kg schwer und werden mit speziellen Gurten am Flaschenzug befestigt.
Thomas zeigt die korrekte Handhabung.
So wird der Stein auf dem Arbeitsbock platziert, wieder auf zwei Kanthölzern.
Mit einem speziell konstruiertem Wagenhebergefährt können die Arbeitstische nun verschoben werden.



















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