Sonntag, 10. Februar 2013

Tag 1
Modul Metall
Wir starten in einem neuen Modul "Metallbearbeitung". Ueli Ganter begrüsst uns im neuen Atelier, das noch nicht ganz fertig eingerichtet ist.
Ueli Ganter, unser Lehrer in diesem Modul ist Bildhauer und unterrichtet seit Jahren Steinbildhauerei und Metallbearbeitung.
Nach einer Vorstellungsrunde gibt uns Ueli Ziele und Ablauf der nächsten Wochen bekannt. Herausfordernd wird für ihn sicher sein, uns das Material Metall nahe zu bringen und eine gewisse Leidenschaft wecken zu können.

Schon bald gehts an die erste Aufgabe:
Wir bekommen ein Alublech (0,6mm) und eine Schere. Es gilt eine Figur mit möglichst viel Höhe und Stabilität zu erschaffen, nur mit Schneiden. Also nichts zurechtbiegen!

Alublech zu schneiden ist ähnlich wie Papier und doch nicht. Es ist härter, logisch, widerspenstiger. Geschnittene Teile ringeln sich selbstständig. Runde Linien gehen so einigermassen, aber der Schnitt wird nicht sauber. Deutlich spürbar ist auch, dass nicht alle Seiten gleich gut zu schneiden sind, je nach Walzrichtung. (wie Faserrichtung)

Mein erster Versuch wird dann doch sehr instabil. Die geschnittenen Teile sind zu schmal und fallen in sich zusammen.

Beim zweiten Versuch gelingt es mir dann besser. Die Figur steht (gerade so) und sie hat auch eine ordentliche Höhe. So richtig klar ist mir noch nicht, wie ich das nun genau machen soll um etwas stabiles und dann vielleicht sogar etwas "Schönes" zu erhalten.

Es gibt noch eine weitere Chance. Dieses Mal bekommen wir zwar diesselbe Aufgabe, aber ein anderes Blech. Dieses ist aus Messing, dieselbe Dicke 0,6mm.
Diese Material ist viel dichter und somit auch schwerer zu schneiden. Es ist zäh und fest und weniger dynamisch.

Aus der Nähe sehen die Schnittkanten doch sehr ausgefranst aus. Nachkorrekturen sind kaum möglich, es ist zu hart und starr.

Und so langsam schmerzen mir die Hände vom Schneiden und ich bin doch sehr froh, dass wir eine andere Aufgabe bekommen.
Es geht um Spannung. Spannung entsteht einerseits physisch, andererseits visuell. Das Gehirn nimmt Unlogik auf z. B. schräg oder unregelmässig.
Grundregel in der Gestaltung: Gleiche Teile in ungerader Zahl, dies ergibt ein Bruch in der Symetrie.

Wir bekommen drei Metallstäbe, je einen aus Eisen, Chromstahl und Messing. Diese Stäbe sollen nun verarbeitet werden, geschnitten, gebogen, verbunden mit Draht und dann auf einer Holzplatte festgemacht werden. Am Schluss soll das Werk "Spannung" ausdrücken.
Ich bin wiederum etwas ratlos und weiss nicht was ich tun soll. Also entscheide ich mich dafür, einfach verschiedene Varianten bzw. Teile vorzubereiten um dies dann spontan auf der Platte anzubringen. Allerdings gelingt mir schon das erste Teilstück, die Spirale, nicht schön gleichmässig. Aber der Tag ist schon vorbei und ich hoffe auf den nächsten, vielleicht kann ich ja noch etwas retten!







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